Wirtschaft

Schwere Zeiten für Lebensmittel-Geschäfte

Der Kärntner Handel kämpft derzeit mit steigenden Energiepreisen, Personalausfällen, unterbrochenen Lieferketten und Konsumflaute. Besonders betroffen sind die kleineren Lebensmittel-Nahversorger, die um ihre Zukunft bangen.

Anton Kovsca ist Lebensmittelhändler in Nötsch. Das Geschäft mitten im Ort gibt es schon seit Jahrzehnten, doch so herausfordernd waren die Zeiten noch nie, sagte er. Man habe zwar zu den Pandemie-Gewinnern gezählt, doch jetzt würden allein die Energiepreise für die aufwendige Kühlkette der Lebensmittel für einen Nahversorger Kosten verursachen, die nicht zu stemmen seien.

Aufrechterhaltung der Infrastruktur

60.000 Euro im Jahr machen sie für einen kleinen Lebensmittelhändler aus, dazu kommen jetzt die Kollektiv-Vertragsverhandlungen für die Mitarbeiter, die am Dienstag starten, sagte Kovsca: „Es wird heißen, Mitarbeiter abbauen, Betriebe schließen. Gerade wenn wir sagen, Aufrechterhaltung der Nahversorgung und Infrastruktur im ländlichen Bereich, da kann sich jeder ausrechnen, was das heißt.“ So starke Preissteigerungen könne er nicht an die Kunden weitergeben, sagte der Lebensmittelhändler.

Sprecher gegen Maskenpflicht

Doch auch Bekleidungsgeschäfte, der Autohandel, der Schmuck- und Onlinehandel leiden derzeit. Dazu komme, dass die gedämpfte Konsumlaune dauerhaft und nicht vorübergehend sei, sagte der Sprecher der Kärntner Händler, Raimund Haberl. Er spricht sich gegen eine neuerlich diskutierte Maskenpflicht aus: „Es wird der Einkaufsbummel, wie wir ihn von vor Covid kannten, nicht mehr möglich sein. Vor allem die Impulskäufe beim Bummeln werden verhalten erfolgen. Wenn man weiß, dass man mit Maske einkaufen muss, wird man eher zielgerichtet einkaufen gehen und kaufen, was man wirklich benötigt.“

Dann sei da noch das Problem mit den Mitarbeitern, 1.000 offene Stellen gibt es derzeit im Kärntner Handel. Doch auch wenn man Mitarbeiter finden würde, so Anton Kovsca, könne man sie derzeit zumindest als kleiner Lebensmittelhändler gar nicht einstellen, weil man sie sich nicht leisten könne.