Leere Wohnung
ORF
ORF
Soziales

Wohnungen werden immer teurer

Der Kärntner Wohnungsmarkt hat sich stark verändert. Die Preise für private Neubauwohnungen stiegen stark an, immer mehr Menschen suchen daher billige Mietwohnungen. Für Sozialwohnungen gibt es Wartelisten. Die Mieten in Klagenfurt und Villach sind derzeit höher als in Graz.

Der Bauboom in den letzten Jahren ließ die Wohnungspreise in die Höhe schnellen. Dazu kamen noch der Krieg in der Ukraine, die Teuerung und Materialengpässe. Das sind aber nicht allein die Gründe dafür, dass Neubauwohnungen in Klagenfurt und Villach teurer sind als in Graz, sagte Daniel Lobnik von Remax: „Das ist begründet durch die geringe Stückzahl im Vergleich zu Graz. Bei uns werden von Bauträgern Wohnungen in teuren Gegenden wie der Innenstadt, Kreuzbergl oder St. Martin gebaut. Dadurch ergibt sich ein höherer Verkaufspreis.“

Neubausiedlung in Klagenfurt
ORF
Es wird in teuren Gegenden gebaut

4.400 Euro pro Quadratmeter

Herbert Waldner von Riedergarten sagte, die Baukosten liegen bei 2.500 Euro pro Quadratmeter, plus Mehrwertsteuer, plus Kanal etc. komme man schon auf 3.500 Euro. Mit einem Grundstücksanteil steige der Preis auf bis zu 4.200 Euro. Dazu noch der Gewinn und so komme man auf die jetzigen Preise von 4.500 Euro in Kärnten, so Waldner.

Teure Wohnungen

Es steigt nun auch die Nachfrage nach billigen Sozialwohnungen. In Klagenfurt warten 1.000 Bewerber. Vergeben wird nach verschiedenen Kriterien, so Wohnungsreferent Alois Dolinar (Team Kärnten): „Wir haben einen sozialen Auftrag, deshalb haben wir ein 100 Punkte System, wer den 100 Punkten näher kommt, wird schneller eine Wohnung bekommen.“

Mehrparteienhaus
ORF
Viele suchen günstigere Wohnungen

12.000 Leerstände gemeldet

Aber nicht alle Wohnungen in Klagenfurt werden auch bewohnt. Angeblich gibt es 12.000 Leerstände – Wohnungen, die bei den Stadtwerken gemeldet sind, aber kaum Energie verbrauchen. Die SPÖ fordert mehr Sozialwohnungen, sagte Stadtrat Philip Liesnig (SPÖ). Man werde schauen müssen, wie man diese leer stehenden Wohnungen auf den Markt bekomme. Die Leerstandsabgabe oder eine Erhöhung der Zweitwohnsitzabgabe seien dazu Instrumente, so Liesnig.

„Viele Leerstände veraltet“

Waldner sagte, viele dieser genannten Leerstände seien nicht mehr marktkonform, sie seien veraltet, die Betriebskosten zu hoch. Das müsse man analysieren, die Wohnungen sanieren und auf den Markt bringen. Die Stadtpolitik in Klagenfurt ist bemüht, neue Sozialwohnungen zu bauen, zwei Projekte sind in Planung.