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Virologe: Weitere CoV-Wellen folgen

Grippale Infekte und CoV-Infektionen sorgen derzeit überall für viele Ausfälle von Mitarbeiterin. Der Verlauf der vergangenen Wochen zeigt, dass derzeit die Neuinfektionen zurückgehen. Das ist aber nicht das Ende der Herbstwelle, Virologe Norbert Nowotny rechnet im Winter mit zwei oder drei weiteren.

In den KABEG-Spitälern waren allein am Donnerstag 650 Mitarbeiter im Krankenstand. In Kärnten sind derzeit offiziell 9.041 Menschen mit CoV infiziert, 177 Patienten befinden sich im Krankenhaus, acht davon werden auf einer Intensivstation behandelt. Die Dunkelziffer der Infektionen dürfte weit höher sein, weil nur wenig getestet wird. Am aussagekräftigsten sind daher die Zahlen aus den Spitälern.

Abwasseruntersuchung
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Analysen des Abwassers lassen vorerst auf einen Rückgang der Infektionen schließen

Abwasseranalyse lässt Rückgang erwarten

Seit dem Ende der flächendeckenden Covid-Tests im April sind es vor allem die Daten aus der Abwasseranalyse, mit denen man das gesamte Infektionsgeschehen beurteilen kann. In elf Kärntner Kläranlagen werden zweimal wöchentlich Proben genommen und auf die Viruslast analysiert. Erstmals seit Anfang September flacht die Kurve etwas ab.

Grippe und CoV sorgen für Ausfälle

Grippale Infekte und Corona-Infektionen sorgen zur Zeit für viele Ausfälle. Nicht nur beim Lehrpersonal, auch in den Krankenhäusern und Pflegeheimen fehlt es derzeit an Personal.

Gunther Vogl, der Leiter der Landeslabore: „Die Zahlen sinken in allen Kläranlagen, bis auf eine, leicht. Wie sich das weiter entwickeln wird, wird man in den nächsten Wochen sehen. Bisher hat jede Welle einen biphasischen Verlauf gehabt. Das heißt, es hat zuerst eine Spitze gegeben, einen Abfall und dann eine zweite Spitze. Das könnte diesmal auch der Fall sein, oder es geht tatsächlich nach unten.“

Auswertung am PC
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Gunther Vogl, der Leiter der Landeslabore bei der Analyse der Daten

„Zwei bis drei Wellen zu erwarten“

Sechs Virusvarianten waren bisher in Österreich hauptsächlich für die verschiedenen Wellen verantwortlich. Derzeit ist es die Omikron-Mutation BA.5, die noch dominiert, es sind aber derzeit noch andere Mutationen am Infektionsgeschehen beteiligt.

Weil das Virus extrem ansteckend ist, sorgt es für extrem viele Personalausfälle in den Krankenhäusern. Ronald Rabitsch, KABEG-Zentralbetriebsrat: „Am 4.10. waren 478 Kolleginnen und Kollegen im Krankenstand, mit Stand von gestern waren es bereits 648. Wir hanteln uns täglich drüber, ich hoffe, die Spitze ist erreicht.“

„Zwei bis drei Wellen im Winter“

Experten gehen davon aus, dass die Coronavirus-Situation weiter angespannt bleibt. Ein Ende sei nicht absehbar, sagte der Virologe Norbert Nowotny: „Wir werden im Herbst und Winter mehrere – wahrscheinlich zwei bis drei – Wellen sehen. Auch wenn die Zahlen jetzt für ein bis zwei Wochen zurück gehen, sie werden dann leider wieder ansteigen.“

Virologe Norbert Nowotny
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Virologe Norbert Nowotny: Die Zahlen werden wieder steigen

Virologe: Angepasste Impfung wirkt sehr gut

Wenn die Infektionszahlen steigen, dürfte auch die Maskenpflicht wieder zum Thema werden, noch zögert der Gesundheitsminister mit der Verordnung und will bis 23. Oktober abwarten. Viele sind sich bei der Impfung unschlüssig, dabei gibt es gute Argumente für einen 4. Stich, so Nowotny: „Es gibt eine Untersuchung, dass die angepasste Impfung sehr gut gegen BA.5 wirkt.“ Auch die Grippeimpfung wird empfohlen. Derzeit läuft die Aktion des Landes in allen Gesundheitsämtern mit verbilligtem Impfstoff. Man kann auch gleichzeitig gegen Covid und Grippe impfen.