Geldwäsche
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Chronik

Schlag gegen internationale Geldwäscher

Einem IT-Ermittler der Polizei Althofen ist es gelungen, Geldwäschern im Internet auf die Spur zu kommen. Als einer der Täter konnte ein 34 Jahre alter Armenier ausgeforscht werden. Es gelang der Polizei erstmals, das Konto eines solchen Täters einzufrieren und einen Betrag von über 20.000 Euro sicher zu stellen.

Anlass für die Ermittlungen war der Fall einer 61 Jahre alten Frau aus dem Bezirk St. Veit an der Glan, die Anfang März im Internet auf Werbeanzeigen für Online-Trading, also Börsenhandel aufmerksam wurde. Die Frau wurde überredet, über eine Website zu investieren. Sie überwies mehr als 8.000 Euro auf das Konto und investierte einen Teilbetrag in Bitcoins.

Opfer schöpft Verdacht

Die Webseite überwies daraufhin etwa den doppelten Betrag zurück auf das Konto und gab vor, dass die Frau bereits einen Gewinn erwirtschaftet hätte. Tatsächlich handelte es sich bei dieser Summe aber um Geld, das über das Konto der Frau gewaschen werden sollte und über verschiedene Wechseltransaktionen an den Täter zurück fließen sollte.

Doch als die 61-Jährige ihren Gewinn ausgezahlt haben wollte, forderten die Betrüger, sie müsse erst 40 Prozent des Auszahlungsbetrages als Gebühr einzahlen. Daraufhin wurde die Frau stutzig. Anfang April erstattete sie Anzeige.

Monatelange Ermittlungen

Ein Beamter der Polizei Althofen, Mario Krapinger, einer der IT-Ermittler der Polizei in Kärnten, begab sich auf die Spur der Täter. In akribischer Arbeit gelang es dem Ermittler, die Kontoaufzeichungen im Internet nachzuverfolgen. Dabei konnte der Zahlungsfluss zu einem der größten Kryptowährungshändler der Welt nachverfolgt werden. Der Händler zeigte sich im eigenen Interesse interessiert an der Ausforschung der Täter.

So gelang es Krapinger, als Beteiligten an diesem Betrug einen 34 Jahre alten armenischen Geldwäscher auszuforschen. Da sich zum Anfragezeitpunkt ein nicht unerheblicher Betrag an Kryptowährungsbeständen auf dessen Konto befand, wurde das Konto eingefroren und bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt die Sicherstellung der Mittel beantragt.

Erste Sicherstellung dieser Art in Kärnten

Diese Sicherstellung wurde bewilligt und war somit die erste dieser Art in Kärnten. Anfang Oktober konnte die Polizei somit Beträge der Kryptowährungen Avalanche (AVAX), Miota (IOTA) und Dogecoin (DOGE) mit einem Gegenwert von mehr als 20.000 Euro sichergestellt werden.

Die sichergestellten Beträge werden in weiterer Folge dem Justizkonto zugeführt. Die 61 Jahre alte Frau kann nun hoffen, dass sie ihr Geld zurück bekommen wird.