Wirtschaft

Mehr Lohn: Gewerkschaft erhöht Druck

Die Gewerkschaft erhöht jetzt den Druck in den laufenden Kollektiv-Verhandlungen der Metaller. Am Freitag tagten in Klagenfurt hundert Betriebsräte der Metallbetriebe, sie vertreten 8.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kärnten. Die Gewerkschaft verlangt einen um 10,6 Prozent höheren Bruttolohn, die Arbeitgeber lehnen das ab.

Die Betriebsräte stellten die Weichen in Richtung Kampfmaßnahmen: Es wurde einstimmig beschlossen, dass in der kommenden Woche zwischen Mittwoch und Freitag Betriebsversammlungen stattfinden werden und zwar dann, wenn es am Montag bei der zweiten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgeber-Vertretern keine „für die Gewerkschaft annehmbare Einigung“ gibt. Etwa 25 bis 30 Betriebe werden jedenfalls ihre Belegschaft bei Veranstaltungen informieren.

Die Gewerkschaft verlangt einen um 10,6 Prozent höheren Bruttolohn, die Arbeitgeber lehnen das ab. Auf die Frage, ob auch ein Streik im Raum steht, sagte Gernot Kleißner, der Landessekretär der Gewerkschaft PRO-GE: "Das können wir heute noch nicht absehen aber wenn es die Situation erfordert, werden auch dementsprechende Beschlüsse in den Betriebsversammlungen gefasst werden.“

Arbeitgeberseite: Forderung ist unrealistisch

Die Forderung der Gewerkschaft setze sich aus zwei Komponenten zusammen. Zum einen aus der zurückliegenden Inflationsrate von 6,3 Prozent und zum anderen beinhaltet die Forderung noch die 4,3 Prozent Wirtschaftswachstum. Die Arbeitgeberseite und die Wirtschaft ließ bereits wissen, dass diese Forderung aus ihrer Sicht unrealistisch sei, angesichts einer drohenden Rezension und der steigenden Energiekosten. Außerdem wurde argumentiert, dass die Teuerung bereits durch Maßnahmen der Regierung abgedeckt sei.

Kleißner dazu: „Das überzeugt uns insofern nicht, da alle Zahlen dagegen sprechen. Die Wirtschaft hat in den letzten zwölf Monaten hervorragend funktioniert. Wir wissen, dass ca. 2,5 Milliarden ausgeschüttet wurden und die Produktionswerte gestiegen sind. Das heißt, immer weniger Personen leisten immer mehr. Wir verhandeln auch nicht Regierungspakete sondern wir verhandeln Löhne und Gehälter in den Betrieben, weil die Leute in den Betrieben, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, das bereits erwirtschaftet haben.“