Chronik

Minderjährige zur Prostitution angeworben

Weil er unter anderem zwei minderjährige Mädchen zur Prostitution angeworben haben soll, ist am Freitag ein 26 Jahre alter Mann vor Gericht gestanden. Ihm wurde die Förderung der Prostitution und pornografische Darbietung Minderjähriger sowie Zuhälterei und unerlaubter Umgang mit Suchtmitteln vorgeworfen. Die Verhandlung wurde vertagt.

Der 26-jährige Lavanttaler hat schon viel Gerichtserfahrung. Er ist zwölf Mal vorbestraft. Die Palette reicht von Einbruchsdiebstahl bis zu schwerer Körperverletzung. Zu Beginn der Verhandlung sagte der Angeklagte zu Richter Gernot Kugi, er sei geständig und bitte um ein mildes Urteil.

Angeklagter will Mädchen nicht angeworben haben

Beim genaueren Nachfragen will er die Mädchen, 16 und 17 Jahre alt, nicht zur Prostitution angeworben haben. Sie hätten das von sich aus gemacht, sagte der 26-Jährige. Eines der beiden Mädchen, die damals 16-Jährige, sagte dann aus, er habe sie gefragt, ob sie sich prostituieren möchte, er bringe sie zu den Freiern, die Einnahmen würden geteilt. Die Lavanttalerin sagte, sie habe aber abgelehnt. Auch angebotene Drogen habe sie nicht genommen.

Das laut Anklage zweite Opfer, sie soll zu Beginn der Prostitution 17 Jahre alt gewesen sein, erschien nicht als Zeugin. Der Angeklagte sagte, sie habe bis zu zehn Freier am Tag gehabt, jeder Kunde habe ihm etwa 200 Euro bezahlt. Er habe mit dem Mädchen, die auch seine Freundin gewesen sei, ein gemeinsames Konto gehabt. Von dort habe er schon Geld genommen, aber seine Freundin habe die sexuellen Handlungen von sich aus mit den Freiern gemacht, um Drogen zu finanzieren.

Weitere Zeugin sagte aus

Dann kam eine heute 26-Jährige in den Gerichtssaal. Diese Zeugin sagte, dass der Angeklagte ihr Zuhälter gewesen sei. Er habe die Freier organisiert, sie dort hingebracht und das Geld entweder davor oder danach kassiert. Auch die sexuellen Handlungen habe er bestimmt. Ein halbes Jahr lang habe sie als Prostituierte gearbeitet. Jeden Tag seien es mehrere Freier gewesen. Aufgehört habe alles erst mit der Verhaftung des Lavanttalers, so die Frau unter Tränen.

Da der Angeklagte weiterhin kein inhaltliches Geständnis ablegte, vertagte Richter Gernot Kugi. Weitere Zeugen werden geladen. Der Angeklagte wurde in Handschellen zurück in die Justizanstalt gebracht.