Das „Gšeft“ ist kein Geschäft wie jedes andere. Das sieht man bereits an den Preistafeln der Lebensmittel. Denn neben dem Kaufpreis wird sogar die Anzahl der Kilometer angegeben, die die Produkte reisten. „Es ist uns ein Anliegen, dass der Konsument auf dem ersten Blick wahrnehmen kann, wie weit ist der Hersteller vom Geschäft entfernt“, so Teilhaber Štefan Merkač.
Bei einem Großteil der 800 Produkte fällt die Kilometerzahl ohnedies gering aus. Das „Gšeft“ hat nämlich fast ausschließlich Bio-Produkte aus der Region, so Merkač: „Je näher der Hersteller, desto lieber ist es uns.“ Die Kartoffeln etwa kommen aus 600 Metern Entfernung, Fleisch- und Nudelprodukte aus zwei Kilometern Entfernung.
Zwei Länder innerhalb weniger Kilometer
Einige Waren werden übrigens aus Slowenien angeliefert, da der Transportweg damit sogar kürzer ist als bei manchen Kärntner Produkten, erklärt Štefan Merkač. „Die Nudeln etwa stammen aus Ravne – aus einer Entfernung von 16 Kilometern, weil die Grenze bei uns ganz nah verläuft, da sind manche überrascht.“
Vor allem Dinkelnudeln seien sehr beliebt, sagt Geschäftsführerin Jutta Riedl: „Die Herstellerin der Nudeln ist Bäuerin und Lehrerin, sie bäckt für uns das Brot, sie hat das Getreide selber angesetzt, der Betrieb mahlt es auch selber. Somit sind die Nudeln vom Anfang bis zum Ende – bis zur Verpackung – ein Produkt aus diesem Betrieb.“

Auf Verpackungen kann verzichtet werden
Außerdem bekommt man hier so manche Lebensmittel, wie Mehl oder Reis, ohne Verpackung, erzählt Teilhaber Štefan Merkač: „Die Kundinnen und Kunden bringen ihr eigenes Gebinde mit. Sie können somit selber entscheiden, in welcher Menge sie die Lebensmittel mitnehmen wollen.“
Auch selbstgemachtes Handwerk ist im Gšeft erhältlich, denn es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der Tagesstätte der Caritas in Globasnitz. Jutta Riedl: „Es ist immer ein Erlebnis, wenn wir bei der Tagesstätte etwas für unsere Kunden abholen. Wir haben etwa Seifenteller, Keramikblumen oder Weihnachtskugeln im Angebot.“
Neuer Treffpunkt in einem Randgebiet
Jetzt werde das Café verstärkt von Menschen aus der Region genutzt. Jutta Riedl: „Wir sind Wohnzimmer und Kulturtreff zugleich. Das ist sehr wichtig in einem Randgebiet, wo Gasthäuser vermehrt aussterben. Die Menschen sind froh, wenn sie sich noch wo treffen können. Das Soziale spielt in der heutigen Zeit eine besondere Rolle.“

In Zukunft soll das Gšeft noch ausgebaut werden. Kleine Konzerte, Ausstellungen und Vernissagen sind geplant. Dabei werden die Menschen auch die Gelegenheit haben, Erzeuger und Produzenten persönlich kennenzulernen, so Merkač: „Das ist authentisch. Wir sind auch nicht beleidigt, wenn jemand danach größere Mengen direkt beim Bauern bezieht. Das machen wir ohnedies jetzt schon.“