Beamter der Verkehrsinspektion hält Handschellen
APA/BARBARA GINDL
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Chronik

Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes nach einer Messerattacke in Klagenfurt. Ein 53-jähriger Iraker wurde im Sommer vor seinem Wohnhaus angegriffen und verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde jetzt in Wien festgenommen. Er gab an, dass er sich wegen diverser Wortmeldungen des Opfers auf Social Media geärgert habe.

Zu dem Angriff kam es Anfang Juni, als der Iraker gerade die Tür zu seinem Wohnhaus in Klagenfurt aufsperren wollte. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie ein schwarz gekleideter Mann hinter einem Gebüsch lauert und dann auf den 53-Jährigen zuläuft. Zweimal stach er dem Opfer in den Schulterbereich und lief prompt wieder davon.

15 bis 20 Zentimeter lange Klinge

Laut Polizei hatte das Messer eine Klingenlänge von 15 bis 20 Zentimetern. Der 53-Jährige nahm noch die Verfolgung auf und sah, wie der Täter mit einem zweiten Mann davonlief. Das Opfer fand im Zuge der Verfolgung einen Schlagring, auf dem später DNA-Spuren entdeckt wurden. Die Stichwunden des Irakers wurden danach im Krankenhaus behandelt, eine der beiden Wunden musste genäht werden.

Dem Landeskriminalamt gelang es, in Zusammenarbeit mit den Kriminalbeamten des Bundes, den Täter in Wien auszuforschen. In der Vorwoche wurde er schließlich festgenommen. Der 19 Jahre alte Mann kommt wie das Opfer aus dem Irak. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung konnten in der Wohnung des 19-Jährigen mehrere Waffen und ein sogenannter Totschläger sichergestellt werden.

Ermittlungen wegen möglichem 2. Täter

Laut Auskunft der Polizei ist der mutmaßliche Täter geständig, den Messerangriff verübt zu haben. Er habe dem Opfer jedoch nur Angst machen wollen, eine Mordabsicht streitet der 19-Jährige ab. Hintergrund der Tat sollen diverse Äußerungen des Opfers auf sozialen Netzwerken gewesen sein. Dort soll sich der 53-Jährige kritisch über Vorgänge im Irak geäußert haben.

„Er sagt, er hat sich geärgert wegen der Videos zu seinem Glauben“, berichtet Staatsanwalt Markus Kitz über die Einvernahme des Tatverdächtigen. Ob es sich tatsächlich um eine Auftragstat handelt, wie die Ermittler vermuteten, sei unklar, so Kitz. Ebenso wird noch ermittelt, ob es einen zweiten Mittäter gegeben hat.