Reinigungsrobote
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Wissenschaft

Uniroboter reinigt Schiffe

Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ist maßgeblich an einem Forschungsprojekt beteiligt, das die Reinigung von riesigen Containerschiffen erleichtern und billiger machen soll. Die Reinigung eines Rumpfes dauert derzeit mehrere Tage und verursacht hohe Kosten. Künftig könnten das autonome Roboter erledigen.

Derzeit laufen Tests mit Schiffen der Wörthersee-Schifffahrt. Ähnlich wie bei einem Frachtschiff ist auch der Rumpf eines Ausflugsschiffes Verunreinigungen ausgesetzt, die nicht zuletzt einen höheren Treibstoffverbrauch verursachen. Herkömmliche Reinigungsroboter können nicht erkennen, wo Problemstellen sind und putzen daher den gesamten Rumpf. Die neuen Roboter sollen da effizienter sein.

Uniroboter reinigt Schiffe

Das Projekt, an dem auch die Norwegische Universität für Forschung und Technologie beteiligt ist, wird aus Mitteln der EU gefördert.

Verschmutzungen werden erkannt und gezielt beseitigt

Der Inspektionsroboter, der am Wörthersee getestet wird, soll quasi einen Putzplan erstellen, sagt Martin Scheiber von der Universität Klagenfurt: „Die Aufgabe des Roboters ist es, den Schiffsrumpf zu scannen. Er fährt den Schiffsrumpf ab und nimmt mit einer Kamera ein Video auf. Dabei erkennt er Fehler, zu denen dann andere Roboter geschickt werden, um zu reinigen oder zu inspizieren.“

Die Informationen aus diesen Bildern, auf denen zu sehen ist, welche Bereiche von Schäden oder Verunreinigungen betroffen sind, werden automatisch an den Putzroboter weitergeleitet, der die Reinigung gezielt vornehmen kann.

Fotostrecke mit 11 Bildern

Schwimmender Inspektionsroboter
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Dieser schwimmende Roboter inspiziert den Schiffsrumpf und ermöglicht gezielte Reinigungsarbeiten
Werft in Klagenfurt
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Werft in Klagenfurt
Schwimmender Inspektionsroboter vor Schiffsrumpf
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Schwimmender Roboter inspiziert den Schiffsrumpf eines Ausflugsschiffes der Wörthersee-Schifffahrt
Fernsteuerungskonsole
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Die Roboter werden ferngesteuert
Verschmutzter Schiffsrumpf
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Verschmutzte Stelle am Schiffsrumpf
Universitätsmitarbeiter beobachten die Arbeit des Inspektionsroboters am Computerbildschirm
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Universitätsmitarbeiter beobachten die Arbeit ihrer schwimmenden Roboter am Computerbildschirm
Schiffsschraube mit Algen
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Schiffsschraube mit Algen
Martin Scheiber von der Universität Klagenfurt mit einem reinigungsroboter
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Martin Scheiber von der Universität Klagenfurt mit einem Reinigungsroboter
Reinigungsrobote
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Reinigungsroboter
Jan Steinbrener von der Universität Klagenfurt
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Jan Steinbrener von der Universität Klagenfurt
Ausflugsschiff Wörthersee
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Dieses Ausflugsschiff am Wörthersee wurde für den Test der Roboter zur Verfügung gestellt

Sauberer Rumpf erspart bis zu einem Drittel der Kosten

Große Werften in Europa haben bereits Interesse an den Reinigungscomputern angemeldet. Immerhin dauert die Reinigung von einem großen Containerschiff acht Tage, so Jan Steinbrener von der Universität Klagenfurt: „Das verursacht Kosten von 100.000 bis 200.000 Euro. Auf der anderen Seite ist eine regelmäßige Reinigung sehr wichtig, um den Bewuchs zu entfernen und so die Treibstoffeffizienz zu erhöhen.“

Großes Frachtschiff
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Die nötige Reinigung großer Containerschiffe kostet bis zu 200.000 Euro

Im Extremfall könnten bis zu 30 Prozent Treibstoff eingespart werden, sagt Steinbrener: „Eine autonome Lösung, wie sie im Rahmen dieses Projektes entwickelt und heute getestet wird, hat das Potenzial, die Betriebskosten deutlich zu senken und einen großen Beitrag für die Umweltbilanz dieser Schiffe zu machen.“