Derzeit laufen Tests mit Schiffen der Wörthersee-Schifffahrt. Ähnlich wie bei einem Frachtschiff ist auch der Rumpf eines Ausflugsschiffes Verunreinigungen ausgesetzt, die nicht zuletzt einen höheren Treibstoffverbrauch verursachen. Herkömmliche Reinigungsroboter können nicht erkennen, wo Problemstellen sind und putzen daher den gesamten Rumpf. Die neuen Roboter sollen da effizienter sein.
Uniroboter reinigt Schiffe
Das Projekt, an dem auch die Norwegische Universität für Forschung und Technologie beteiligt ist, wird aus Mitteln der EU gefördert.
Verschmutzungen werden erkannt und gezielt beseitigt
Der Inspektionsroboter, der am Wörthersee getestet wird, soll quasi einen Putzplan erstellen, sagt Martin Scheiber von der Universität Klagenfurt: „Die Aufgabe des Roboters ist es, den Schiffsrumpf zu scannen. Er fährt den Schiffsrumpf ab und nimmt mit einer Kamera ein Video auf. Dabei erkennt er Fehler, zu denen dann andere Roboter geschickt werden, um zu reinigen oder zu inspizieren.“
Die Informationen aus diesen Bildern, auf denen zu sehen ist, welche Bereiche von Schäden oder Verunreinigungen betroffen sind, werden automatisch an den Putzroboter weitergeleitet, der die Reinigung gezielt vornehmen kann.
Sauberer Rumpf erspart bis zu einem Drittel der Kosten
Große Werften in Europa haben bereits Interesse an den Reinigungscomputern angemeldet. Immerhin dauert die Reinigung von einem großen Containerschiff acht Tage, so Jan Steinbrener von der Universität Klagenfurt: „Das verursacht Kosten von 100.000 bis 200.000 Euro. Auf der anderen Seite ist eine regelmäßige Reinigung sehr wichtig, um den Bewuchs zu entfernen und so die Treibstoffeffizienz zu erhöhen.“

Im Extremfall könnten bis zu 30 Prozent Treibstoff eingespart werden, sagt Steinbrener: „Eine autonome Lösung, wie sie im Rahmen dieses Projektes entwickelt und heute getestet wird, hat das Potenzial, die Betriebskosten deutlich zu senken und einen großen Beitrag für die Umweltbilanz dieser Schiffe zu machen.“