Spaßbecken in der Kärnten Therme
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Wirtschaft

Energie-Sparen in Hotels und Thermen

Der Herbst läutet die Wellness-Saison ein, doch die steigenden Energiepreise machen den Hotels, Thermen und Hallenbädern zu schaffen. In Deutschland gibt es bereits staatliche Vorgaben zum Energiesparen, Beleuchtung wird reduziert, die Temperatur in den Becken und Räumen zurückgedreht. In Kärnten ist das noch kein Thema.

Am Kernangebot will man nicht schrauben, hieß es von den Betrieben. Stattdessen werden andere Hebel gesucht, um die Energie effizienter zu nutzen. Die Eintrittspreise haben sich dennoch überall erhöht.

Hochschober: Anlagen wurden erneuert

Im Hotel Hochschober können die Wellness-Gäste im 30 Grad warmen Seebecken schwimmen, das beheizt wird. Die Wärmepumpen dafür wurden vor kurzem erneuert und auch eine neue Abdeckplane gegen das Auskühlen installiert. Alles Maßnahmen, die im Zuge eines eigenen Energiesparprogramms heuer ergriffen wurden, sagte Hotelchefin Karin Leeb: „Wo wir unsere kompletten Anlagen, also Heizung, Lüftung und Sanitär, Pumpen, Wärmetauscher, die ganze Regelung, Steuerung alles erneuert haben. Wir haben das Glück, dass wir an die 20 Prozent des gesamten Energieaufwandes einsparen können. Das ist mehr als das, was in Deutschland und Österreich als Ziel für Haushalte und Unternehmen vorgegeben wurde.“

Restwärme wird genutzt

Der große Vorteil der Digitalisierung und Erneuerung sei, dass das Haus nicht mehr überheizt werde, so Gebäudemanager Stefan Prägant. Die Heizpunkte können nun besser festgelegt werden. Man könne auch besser auf die hohen Temperaturschwankungen auf der Turrach in 1.800 Meter Höhe reagieren.

Luftbild Hotel Hochschober
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Am Dach des Hotels wurden auch PV-Anlagen errichtet

Auch mit der Restwärme der Gästezimmer wird gearbeitet. Ein neue PV-Anlage auf drei Dächern hilft zusätzlich beim Energiesparen. Dennoch mussten die Übernachtungskosten erhöht werden, mit unter 10 Prozent falle die Teuerung aber moderat aus, hieß es.

Weniger Beleuchtung und Wärme in Randzeiten

Noch im Rahmen halten sich die Energiekosten in der Römerbad-Therme in Bad Kleinkirchheim, und das nicht nur dank des 30 Grad warmen Thermalwassers, sagte Geschäftsführer Hansjörg Pflauder: "Wir haben den Vorteil, dass wir eine gewisse Menge an Energie bereits im Vorfeld gekauft haben. Außerdem reduzieren wir in den Randzeiten die Heizung und Beleuchtung, aber nicht während des Betriebes.“ Dennoch mussten die Eintrittspreise um 10 Prozent erhöht werden.

Becken im Römerbad
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Römerbad in Bad Kleinkirchheim

Attraktionen werden an Auslastung angepasst

Ähnlich ist die Situation in der Kärnten Therme in Villach. An der Qualität der Angebote für die Besucher will man nicht rütteln. Die Attraktionen werden aber an die Auslastung angepasst, so Geschäftsführer Hannes Brandstätter: „Da geht es darum, dass beispielsweise bei sehr niedriger Auslastung Rutschen nicht betrieben werden. Die Wassertemperatur wird nicht gesenkt. Das Sportbecken wird vom Thermalwasser gespeist, da ist keine Temperaturanhebung notwendig. Aber im Kinder- und Spaßbecken ist es notwendig, die Temperatur auf 34 Grad zu halten weil sonst die Kinder langfristig keinen Spaß mehr hätten.“

Totale Spaßbecken Kärnten Therme
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Rutschen sind nicht immer in Betrieb

Auch die Raumtemperatur bleibt konstant. Die Beleuchtung wird auf LED-Lampen umgerüstet, auch das soll beim Energiesparen helfen.