Einsamer Mensch am Steg
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Chronik

„pro mente“ demonstriert für mental health

Mit einer Straßenaktion macht das Gesundheitsunternehmen „pro mente kärnten“ am kommenden Montag auf den Welttag für psychische Gesundheit (mental health) aufmerksam. Mit Tafelbotschaften wird in Klagenfurt und Villach aufgezeigt, was man selbst tun kann, um psychisch gesund zu bleiben.

Psychische Erkrankungen zählen heute zu den führenden Gesundheitsproblemen. Bis 2030 werden sie die Volkskrankheit Nummer eins sein, prognostiziert die WHO. Auch immer mehr junge Menschen sind betroffen. Der 10. Oktober soll als „Welttag der psychischen Gesundheit“ zur Aufklärung, zu Vernetzung und zur Sensibilisierung beitragen.

Erstmals wurde der „Mental Health Day“ vor 30 Jahren, am 10. Oktober 1992, begangen. Mit diesem Tag sollen Informationen über psychische Krankheiten zugänglich gemacht und die Solidarität mit psychisch Kranken und ihren Angehörigen gefördert werden, hieß es in einer Aussendung von „pro mente kärnten“.

„pro mente“-Obmann Spiel: „Vorbeugung wirkt“

An die 50 Mitarbeiterinnen und Klienteninnen der „pro mente gruppe kärnten“ werden sich Montagfrüh mit Tafelbotschaften an stark befahrenen Einfahrtsstraßen in Klagenfurt und Villach aufstellen. Mit den Botschaften soll aufgezeigt werden, was man selbst zur psychischen Gesundheit beitragen kann.

„Prävention und Vorbeugung wirken“, sagt der Obmann und Geschäftsführer von „pro mente kärnten“, Georg Spiel: „Deshalb sehen wir unsere Aufgabe auch darin, die Menschen über diese Möglichkeiten bestmöglich zu informieren.“

Aktion in mehreren Einfahrtsstraßen

Die Aktion findet am Montag zwischen 7.00 Uhr und 8.30 Uhr in Klagenfurt in der St. Veiter Straße (Höhe Kreuzung Klinikum), in der Völkermarkter Straße (Höhe KIKA) und der Rosentaler Straße (Höhe Mc Donalds), sowie in Villach in der Maria-Gailer Straße (Kreuzung Ossiacher Zeile) statt.

Für die Kärntner Gesundheitsreferentin Beate Prettner hat der Mental Health Day große Bedeutung: "Seelische Gesundheit muss aus der Tabuzone, in der sie über zu viele Jahre gewesen ist, herausgeholt werden. Die mentalen, seelischen Erkrankungen betreffen alle Altersgruppen, wir beobachten aber vor allem einen Anstieg innerhalb der jüngeren Generation und bei der Generation der 40- bis 50-Jährigen.“

Anwaltschaft für Behinderung: Anstieg erwiesen

Psychische Belastungen zählen heutzutage zu den führenden Gesundheitsproblemen, oftmals in Kombination mit körperlichen Beschwerden. Auch seitens der Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung ist bei den täglichen Kontaktaufnahmen und Beratungsleistungen ein deutlicher Anstieg von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen erkennbar.

Zwar existierten bestehende wertvolle Versorgungsstrukturen im psychologischen, therapeutischen und medizinischen Bereich und seien mit dem Ausbau von weiteren Ambulatorien und psychosozialen Therapiezentren bereits wichtige Schritte gesetzt worden. Trotz allem seien Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen nach wie vor mit durchaus langen Wartezeiten für kostenfreie oder kostengünstige Behandlungsmöglichkeiten sowie einem immer wieder auftretenden Fachärztemangel konfrontiert.

Behindertenanwältin fordert mobile Assistenzleistungen

Kärntens Behindertenanwältin Isabella Scheiflinger fordert deshalb die Einführung von mobilen Assistenzleistungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen, ähnlich der vorhandenen persönlichen Assistenzleistung für Menschen mit (Körper-)Behinderungen. Diese sei für Menschen mit psychischen Erkrankungen/Behinderungen die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben.