„Hilfe für das Volks, Hilfe durch das Volk“ – unter diesem Motto wurde die Volkshilfe Kärnten im Herbst 1947 gegründet. Zu den Aufgaben in den Anfangsjahren des Vereins gehörten vor allem die Betreuung von Kriegsheimkehrern und Vertriebenen, sowie die Unterbringung und Verpflegung von Obdachlosen.
Im vergangenen dreiviertel Jahrhundert veränderten sich die Schwerpunkte immer wieder und wurden angepasst, so der Präsident der Volkshilfe Kärnten, Ewald Wiedenbauer. Man entwickelte sich unter anderem auch in eine Bildungseinrichtung und stellte Lehrlingen, Schülern und Studendierenden Heimplätze zur Verfügung. Vor 20 Jahren wurde dann die Wohnungslosigkeit ein starkes Thema und man nahm wohnungslose Menschen auf. Derzeit sind rund 90 Wohnungslose im Hilde-Schärf-Haus in Klagenfurt untergebracht.
Maßnahmen gegen Kinderarmut
Die Situation habe sich vor allem in der Pandemie und der aktuellen Teuerungs- und Energiekrise verschärft, so Wiedenbauer. Auch das Thema Kinderarmut habe sich zugespitzt, weshalb die Volkhilfe Unterstützung anbietet: „Jedes fünfte Kind ist armutsgefährdet. Die elementarsten Probleme betreffen das Essen und die Bildung. Wir bieten durch breakfast clubs an den Schulen die Möglichkeit, dass Kinder – gerade im Winter – nicht in der Früh um 6.45 Uhr vor der geschlossenen Türe stehen müssen. Wir nehmen sie auf, bieten ihnen ein Frühstück an und helfen damit. Das wird einer unserer Schwerpunkte in den nächsten Jahren sein.“
Mit einer Unterschriftenaktion will die Volkshilfe die Bundesregierung nun auffordern, eine österreichweite Kinder-Grundsicherung einzuführen, damit die Spirale der Armut frühzeitig durchbrochen werden kann.
Neue Mitarbeiter dringend gesucht
Organisatorisch sei die Volkshilfe derzeit gut aufgestellt, so der Präsident. Man suche dennoch dringend neue Mitarbeiter. Aktuell beschäftigt man etwa 70 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dazu kommen circa 300 Freiwillige. Ewald Wiedenbauer wird die Geschicke der Volkshilfe Kärnten weitere fünf Jahre lenken. Er wurde bei der Landeskonferenz am Samstag als Präsident bestätigt.