Sirene Zivilschutz
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Nur drei Sirenen in Kärnten blieben still

Am Samstag hat der alljährliche bundesweite Zivilschutz-Probealarm stattgefunden. Zwischen 12.00 Uhr und 12.45 Uhr wurden österreichweit nach der Sirenenprobe auch die drei Zivilschutzsignale geprobt. In Kärnten wurden 878 Sirenen getestet. Drei davon funktionierten nicht.

Man nähere sich den hundert Prozent langsam an, hieß es am Samstag von der Landesalarm und Warnzentrale. Im Vorjahr hatten bei der Sirenenprobe fünf nicht funktioniert; heuer waren es nur mehr drei Sirenen. Hansjörg Rossbacher, Sachgebietsleiter der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) in Kärnten zeigt sich erfreut über das Ergebnis: „Von unseren 878 Sirenen haben 875 die Zivilschutzsignale positiv ausgewertet. Wir hatten nur drei Sirenen mit einem anscheinenden technischen Defekt. Das wird in den nächsten Tagen analysiert und begutachtet.“

99,66 Prozent an funktionierenden Sirenen zeigen laut dem Experten den hohen technischen Stand des Alarmierungssystems. Eine hundertprozentige Auslösung der Sirenen auf Knopfdruck sei aber in Kärnten aufgrund der vielen Täler sehr schwierig.

Eigenes Funknetz für Sirenen

Laut Rossbacher werden die Sirenen über den Feuerwehrfunk alarmiert. „Sie haben ein eigenes Funknetz, für das das Land letztendlich die Verantwortung trägt. Der Kärntner Landesfeuerwehrverband mit der Funkwerkstatt ist für die Instandhaltung und Wartung zuständig. Über dieses Funknetz werden die Funksignale zu den Absendestationen oder Sendern gebracht. Von dort aus wird das Signal dann abgegeben und sorgt dafür, dass die jeweiligen Sirenen in den Bezirken ausgelöst werden.“

Beim Hauptteil der Sirenen in Kärnten sorgt noch ein 380 Volt Drehstrom-Motor für den Heulton, indem eines Laufrad bewegt wird. Bei der neuen Sirenengeneration wird der Signalton bereits elektronisch erzeugt, so Hansjörg Rossbacher.

Auch Warn-App getestet

In der eingerichteten Infoservicestelle des Landes Kärnten, die unter der Nummer 050536-57057 erreichbar war, gingen am Samstag nur vier Anfragen ein.

Getestet wurde auch ein neues Bevölkerungswarnsystem per App für Smartphones. Das System soll – gemeinsam mit den Sirenen – die Warnungen für die Bevölkerung ergänzen. Beim Zivilschutz-Probealarm des Vorjahres funktionierten in Kärnten 99,43 Prozent der 876 Sirenen.

Bevölkerung soll mit Signalen vertraut gemacht werden

Der jährliche Zivilschutz-Probealarm dient zur Überprüfung der technischen Einrichtungen des Warn – und Alarmsystems, vor allem aber soll die Bevölkerung mit den Signalen vertraut gemacht werden. Österreichweit wurden rund 8.300 Feuerwehrsirenen ab Mittag getestet. Gerade in Kärnten wurde in den letzten Jahren, durch Unwetter, Hochwasserereignisse und massive Schneefälle, immer wieder Zivilschutzalarm ausgelöst.

Insgesamt ertönten beim Test vier Signaltöne im Viertelstunden-Abstand. Den Beginn machte die wöchentliche Sirenenprobe um 12.00 Uhr, sie dauerte 15 Sekunden. 15 Minuten später warnte dann ein dreiminütiger Sirenendauerton vor einer herannahenden Gefahr.

Sirenensignale des Zivilschutzalarms grafisch dargestellt
BMI

Verschiedene Signale

Im Ernstfall berichtet der ORF in Radio, Fernsehen und Internet über den Grund der Gefahr. Es werden Verhaltensmaßnahmen bekannt gegeben. Um 12.30 Uhr folgte das Signal „Alarm“ – ein einminütiger auf – und abschwellender Heulton. Er sagt, es besteht Gefahr für die Bevölkerung, schützende Bereiche und Räumlichkeiten sollten aufgesucht werden. 15 Minuten später, um 12.45 Uhr, erfolgte die Entwarnung. Ein Dauerton – der eine Minute lang anhält. Damit ist die Gefahr vorbei.