Soziales

Erstes psychosoziales Therapiezentrum

Am Dienstag öffnet Kärntens erstes ambulantes psychosoziales Therapiezentrum in Villach am Hans Gasser Platz. Ein zweites geht Anfang 2023 in Klagenfurt in Betrieb. Psychische Erkrankungen nehmen zu, daher beschloss die Landesregierung am Dienstag Subventionen für pro mente und AVS.

Bereits 2030 sollen Depressionen und andere psychische Erkrankungen die Volkskrankheit Nummer eins sein. In Kärnten bauen man daher das Beratungs- und Behandlungsnetz weiter aus. Die Betreuung soll so wohnortnahe wie möglich erfolgen, so Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) nach der Regierungssitzung. Die Landesregierung beschloss Subventionierungen der Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens (AVS) und den Verein pro mente für deren psychosoziale Leistungsangebote in den Bezirksstädten.

Im Vorjahr habe die AVS in ihrem Psychosozialen Beratungszentrum in Klagenfurt und in ihren Beratungszentren in Villach, Wolfsberg, Feldkirchen, Spittal, Hermagor, Völkermarkt und St. Veit mehr als 1.600 Betroffene betreut. Im heurigen Jahr erhalte die AVS dafür knapp 900.000 Euro, so Prettner. Mehr als 650.000 Euro gehen an pro mente für deren Nachbetreuung von psychisch erkrankten Menschen.

Stabilisieren und Lebensqualität verbessern

„Konkret geht es um eine extramurale sozialpsychiatrische Betreuungsform für Menschen in und nach psychosozialen Krisen bzw. für solche, die in psychiatrischer Behandlung sind oder waren. Ziel sei es, die Betroffenen zu stabilisieren und deren Eigenverantwortlichkeit zu stärken, sodass sie wieder ihre individuelle Lebensqualität zurückerlangen.“ Die Nachbetreuung gibt es in Feldkirchen, Hermagor, Klagenfurt, St. Veit, Spittal, Villach und Völkermarkt. „Pro Jahr betreut pro mente mit 13 MitarbeiterInnen knapp 600 Klientinnen und Klienten“, sagte Prettner.

Das Angebot der ambulanten Therapie in Kärnten wird ab Dienstag erweitert. Bei dem neuen psychosozialen Therapiezentrum handelt es sich um zwei Zentren, eines für Kinder und Jugendliche und eines für Erwachsene, am gleichen Standort in Villach, Klagenfurt folgt im kommenden Jahr.

Geschützte Arbeitsplätze ausgeweitet

In der Regierungssitzung wurde außerdem die Finanzierung von geschützten Arbeitsplätzen für 43 psychisch und sozial beeinträchtigte Menschen beschlossen: Die Subvention für pro mente beträgt 247.700 Euro. „Es handelt sich dabei um voll sozialversicherte Beschäftigungsverhältnisse für Menschen mit Behinderung“, so Prettner. Aktuell werden in Kärnten über die Sozialabteilung des Landes 230 vollwertige Beschäftigungsplätze angeboten.