Trockener Mais auf dem Feld
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Landwirtschaft

Zu trocken: Verluste bei Maisernte

Der Sommer war zu trocken und heiß, deshalb muss schon jetzt die Maisernte eingefahren werden, einen Monat früher als gewohnt. Regional sind die Erträge unterschiedlich, man werde wohl mit einem blauen Auge davon kommen, heißt es. Wegen des Klimawandels wollen Landwirtinnen und Landwirte auf Soja umstellen.

Der heurige Sommer war der drittwärmste seit es Aufzeichnungen gibt, in Klagenfurt war es sogar der heißeste seit 200 Jahren. Das schlägt sich auch in der Ernte nieder, die jetzt eingefahren wird. Im Lagerhaus Klagenfurt wird momentan im Stundentakt der geerntete Mais von den umliegenden Bäuerinnen und Bauern abgeladen.

Weniger Mais wegen Trockenheit

Es sei noch zu früh, um eine endgültige Bilanz zu ziehen, sagte Geschäftsführer Rudolf Grünanger, der auch Obmann des Agrarhandels ist: „Wir vermuten, dass beim Mais in Summe der Rückgang bei 20 Prozent liegen wird.“ Das Ergebnis beim Mais sei aber je nach Region unterschiedlich. So sei im Zentralraum die Ernte schlechter, im St. Veiter Raum sei sie besser und in Oberkärnten offenbar sehr gut, sagte Grünanger. Beim Getreide sei es eine gute Ernte gewesen.

Geernteter Mais im Lagerhaus
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Maiskörner im Hof des Lagerhauses

Immer mehr bauen Soja an

Wegen der stark gestiegenen Düngerpreise bauten viele Kärntner Bauer heuer vermehrt Soja an, insgesamt um 18 Prozent mehr oder rund 800 Hektar. Grünanger glaubt, dass sich der Anbau in Kärnten weiter verändern werde. Kärnten sei zwar immer noch ein Sterzland, aber Mais könnte weniger konkurrenzfähig werden. Andere Früchte werden kommen, vielleicht Soja, mehr Getreide oder auch andere Nischen.

Trockener Mais auf dem Feld
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Der Mais wurde wegen der Trockenheit zu früh notreif

Suche nach Alternativen

Seppi Kucher aus Hollern (Gemeinde Magdalensberg) ist einer der Landwirte, die es heuer stark traf. Der Mais sei heuer im Klagenfurter Raum notreif geworden, seine Einbuße beträgt 60 bis 70 Prozent. Auch er will nächstes Jahr Soja anbauen: „Man sollte mit der Zeit gehen, man kann Alternativen anbauen wie Kartoffeln oder Kürbis. Aber wenn das Wasser fehlt, dann wächst halt nichts, egal, welche Frucht.“ Den Ausfall könne er schlecht abfedern, so Kucher. Im Zehnjahresschnitt passe es zwar wieder, aber für Betriebe, die nur Ackerbau betreiben, sei es sehr schwierig. Auf dem Markt sei man zweimal die Woche, da laufe der Verkauf gut, so Kucher.