Im August 2019 war das vierjährige Kind in der Klamm ums Leben gekommen – erschlagen von einem morschen Ast, der sich 80 Meter oberhalb der wandernden Familie gelöst hatte. Das Strafgericht erkannte damals keine Schuldigen. Die Gemeinde Kötschach-Mauthen zog Experten hinzu, um die Klamm sicherer zu machen.
Strengere Regeln für Besucher
Die Klamm wurde von der Bezirkshauptmannschaft jetzt wieder für Besucher freigegeben, allerdings mit neuen Regeln. Jetzt gilt hier Helmpflicht und es gibt mehrere Hinweistafeln, dass man sich in alpinem Terrain bewegt – was vor allem für Kinder gefährlich sein kann.
Mauthner Klamm wieder geöffnet
Zudem werden nicht mehr alle Felsstücke weggeräumt. So ließ man etwa ganz bewusst einen großen abgestürzten Steinbrocken neben dem Weg liegen.
Das solle eine Warnung sein, so Alpinberater Peter Kapelari: „In Verbindung mit den Hinweistafeln machen wir die Leute darauf aufmerksam, dass sie hier zügig durchgehen sollen.“
Es kann immer etwas passieren
Nur eine Viertelstunde vom Eingang entfernt findet sich die Stelle, an der das vier Jahre alte Mädchen von dem Ast getroffen und getötet wurde. Das Gericht entschied damals, dass der Tod ein Unfall war. Die Eltern wollen auf dem Zivilgerichtsweg wissen, ob Alpenverein und Gemeinde als Wegehalter und der Waldbesitzer über der Klamm verantwortlich sind.
Trotzdem wurde der Weg drei Jahre nach dem Unglück wieder geöffnet – mit Risikoabschätzung vom Alpin-Experten, sagt Josef Zoppoth, Bürgermeister von Kötschach-Mauthen: „Wir haben unser Tourismusbüro, unsere Homepage, die Gemeindezeitung und die Medien, die wir mit den Infos bespielen. Wir hören immer wieder, dass es Leute gibt, die sich nicht an die Regeln halten. Aber die Klamm ist öffentlich und ohne Eintritt zugänglich, wir kontrollieren sie nicht, hier ist die Eigenverantwortung gefragt.“
Es gibt allerdings eine Einschränkung: Mittlerweile sind in der Klamm keine Kinder unter zehn Jahren mehr erlaubt.