Bergungseinsatz Maria Elender Sattel
Bergrettung Villach
Bergrettung Villach
Chronik

Wanderinnen im Dunkeln in Bergnot geraten

Zwei Wanderinnen aus Deutschland sind am Montagabend am Maria-Elend-Sattel (Bezirk Villach Land) in Bergnot geraten. Sie wurden bei Dunkelheit vom Rettungshubschrauber RK1 bzw. von Einsatzkräften der Bergrettung gerettet. Für die ARA Flugrettung war es der erste Nachtwindeneinsatz in Kärnten.

Die beiden Frauen im Alter von 20 bzw. 21 Jahren wollten von Maria Elend aus nach Jesenice gehen. Noch vor der slowenischen Grenze rutschte gegen 18.00 Uhr eine der beiden Frauen ab, verletzte sich am Knie und konnte nicht mehr weiter gehen. Sie setzten einen Notruf ab.

Weil eine Bergung der Frau aus dem unwegsamen Gelände ohne den Einsatz einer Rettungswinde aus der Luft extrem schwierig geworden wäre, wurde gegen 20.30 Uhr der RK 1 der ARA Flugrettung in Fresach alarmiert. Die Crew des RK 1, bestehend aus Pilot Michael Ferchland, Windenoperator Christian Zlöbl, Flugretter Franz Augustin und Notärztin Christina Wultsch, konnte die beiden in Not geratenen Bergsteigerinnen rasch lokalisieren. Die Verletzte wurde mittels Winde geborgen und ins LKH Villach geflogen.

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Bergungseinsatz Maria Elender Sattel
Bergrettung Villach
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Bergrettung Villach
Bergungseinsatz Maria Elender Sattel
Bergrettung Villach
Bergungseinsatz Maria Elender Sattel
Bergrettung Villach
Symbolfoto Bergungseinsatz Rettungshubschrauber RK 1
ARA Flugrettung

Zweite Wanderin von Bergrettung ins Tal begleitet

Aufgrund der Dunkelheit gelang es den Einsatzkräften jedoch nicht, die zweite Wanderin im steilen Gelände zu orten. Er musste wieder abrücken. Die Frau wurde schließlich von der Bergrettung ins Tal und anschließend ins LKH Villach gebracht. Der Einsatzleiter der Bergretter, Bernd Winkler, sagte gegenüber dem ORF, das Gelände sei sehr steil gewesen: „Es ist eine Schotterrinne gewesen, man musste sich mit den Bergschuhen schon fest hinstellen, um nicht hinunterzurutschen. Das war eine Gefahr für die nachfolgenden Trupps, falls sich Steine lösen.“ Die Rettung sei gerade noch rechtzeitig durchgeführt worden, so Winkler. Denn die beiden Frauen zeigten bei ihrer Bergung schon Anzeichen einer Unterkühlung.

Erste Nachtwindenbergung

Als einziges ziviles Flugrettungsunternehmen in Österreich und Deutschland darf die ARA Flugrettung ja seit knapp einem Jahr Windenbergungen auch bei Nacht durchführen. Auf der ARA-Station in Reutte in Tirol wurden bis dato bereits 29 solcher Bergungen bei Dunkelheit problemlos absolviert. Beim aktuellen Einsatz handelt es sich um den ersten in Kärnten.

Einsatzfoto Maria Elender Sattel
ARA Flugrettung
Blick vom Hubschrauber aus

Windenoperator Christian Zlöbl sagte gegenüber dem ORF, man habe es zum ersten Mal im Ernstfall gemacht, nachdem die Windenbergung bisher immer nur geübt worden sei. RK2 in Tirol habe hier mehr Erfahrung und mehr Einsätze. Ein Einsatz in der Nacht schränke das Sehvermögen trotz Nachtsichtgerät ein: „Ich habe während des Fluges die Patienten angerufen, das hilft uns, wenn sie ein Leuchtmittel haben, auch wenn es ein Feuerzeug oder ein Handylicht ist. Das sehen wir schon von einigen Kilometern Entfernung.“ Die beiden Frauen hätten vorab auch schon Koordinaten schicken können, dazu sei das Handylicht gekommen, so Zlöbl. Hätte man die beiden jungen Frauen nicht gefunden, wäre die Kälte der Nacht wohl zu einem echten Problem geworden, meinte Zlöbl.