9,3 Prozent betrug die Inflation für August. Steigende Preise für Strom, Lebensmittel und Heizung führen dazu, dass sich immer mehr Menschen das Leben nicht mehr leisten können, sagen die Gewerkschaftsvertreter. Gleichzeitig würden Konzerne von der Teuerung massiv profitieren. Mit den Demonstrationen in allen neun Bundesländern will der ÖGB ein Zeichen setzen, die Bundesregierung dürfe dieser Entwicklung nicht länger tatenlos zusehen sondern müsse endlich handeln.
Gewerkschaft: Politik muss tätig werden
In Klagenfurt sammelten sich die Teilnehmer der Demonstration vor dem ÖGB-Haus in der Bahnhofstraße, von dort zogen sie zur Landesregierung und präsentierten ihre Forderungen. Wie etwa einen Deckel bei den Strom- und Gaspreisen, der über eine Sondersteuer für Übergewinne der Konzerne finanziert werden könnte. Gefordert wurde auch die vorübergehende Streichung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und Tickets für öffentliche Verkehrsmittel. Außerdem forderten die Gewerkschaften eine Steuersenkung bei Treibstoff und die Rücknahme der Mietpreiserhöhung sowie eine gesetzliche Mietobergrenze bei älteren Mietshäusern.
ÖGB protestiert in Klagenfurt
Vor Beginn der Herbstlohnrunde hat der Österreichische Gewerkschaftsbund in ganz Österreich gegen die Teuerung demonstriert. „Preise runter“ hieß es auch in Klagenfurt.
Resolution an LH überreicht
Vor der Landesregierung wurden die Demonstranten von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) empfangen. Die Gewerkschaftsvertretern überreichten dem Landeshauptmann eine Resolution mit einem Forderungbündel gegen die Teuerung, die der ÖGB-Landesvorstand in seiner Sitzung am Samstag einstimmig beschlossen hatte. Diese aus seiner Sicht berechtigten Forderungen werde er in der Landeshauptleutekonferenz einbringen und an die Bundesregierung weiterleiten, sagte Kaiser.

Demonstration dauerte eineinhalb Stunden
„Viele Leute im Land wissen nicht mehr, wie es weitergehen kann. Gleichzeitig profitieren zahlreiche Konzerne von der Krise und machen gerade jetzt Rekordgewinne“, so ÖGB Landesvorsitzender René Willegger. „Dass wir heute auf die Straße gehen, liegt daran, dass wir verhindern wollen, dass sich die ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen ihre Entlastung selbst zahlen müssen.“
Neben dem ÖGB-Landesvorsitzenden René Willegger ergriffen auch Manfred Jantscher von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter, die Kärntner ÖGB-Frauenvorsitzende Silvia Igumnov und AK-Präsident Günther Goach das Wort. Die Demonstration wurde auch von einem Großaufgebot der Polizei begleitet. Während der Demonstration war die Bahnhofstraße zwischen dem ÖGB-Haus und der Landesregierung für den gesamten Verkehr gesperrt.