Triest zählt zu den wichtigsten Hafen für Containerverkehr nach Österreich und darüber hinaus. Die Hälfte der Container wird schon jetzt auf Güterzüge verladen. Mit Investitionen von 150 Millionen Euro in den Hafen soll sich die Kapazität bald auf 20.000 Züge im Jahr verdoppeln.

Verzollung erst in Fürnitz
Ein geplanter Schienen-Zollfreikorridor soll Entlastung bringen. Mit diesem würde ein Teil der Container unmittelbar auf die Schiene verladen und sofort klimaschonend über die Grenze gebracht. Die Zollabfertigung wird dann erst im Logistik Center Austria Süd erledigt. Fürnitz wird somit als Drehscheibe am Schnittpunkt zweier großer Verkehrsachsen aufgewertet.
Letzte Details für den Zollfreikorridor, etwa die Abstimmung von digitalen Datenbanken, sollen Ende September in Triest geklärt werden. Zeno D’Agostino, der Präsident des Hafens in Triest: „In den nächsten Monaten werden wir die ersten Züge sehen, die von Triest ausgehend nach Kärnten fahren. Das ist ein wichtiger Schritt für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“
Noch freie Kapazitäten in Fürnitz
Im kommenden Jahr soll dann der Regelbetrieb mit vorerst fünf Güterzügen pro Woche anlaufen und nach und nach weitere Logistik-Dienstleister anziehen. „Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu“, sagte der ÖBB-Vorstand Andreas Matthä: „Es wird sich langsam entwickeln und dieser Zollkorridor ist eine ganz wesentliche Chance, denn gerade in Fürnitz haben wir noch freie Lagerkapazitäten und Personalressourcen, wo man das rasch abwickeln kann.“
Immerhin gehe es vor Ort um 800 Arbeitsplätze, sagte Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig: „Durch kluge Ansiedelungspolitik besteht das Potential, das noch mehr als zu verdoppeln. Klar ist, dass wir durch diese dringend notwendige Verkehrswende, die wir auch im Logistikbereich haben, eine ganz große Chance für Kärnten erleben.“

„Alle Beteiligten profitieren“
Konkrete Zahlen, wieviel Güterverkehr in Fürnitz abgewickelt werden soll, nannten die Verantwortlichen bei der Pressekonferenz am Mittwoch nicht. Sie sehen aber keine Stolpersteine mehr. Langfristig würden alle Beteiligten profitieren, heißt es.