Knapp jede oder jeder zehnte Arbeitende war aufgrund von Stress bereits im Krankenstand. Fünf Prozent der Befragten erlitten schon einmal ein Burnout. Als besonders belastend wird die Arbeitswelt im Gesundheits- sowie Sozial- und Unterrichtswesen erlebt, sagte Silvia Igumnov, ÖGB Landesfrauenvorsitzende: „Man merkt, dass der Arbeitsdruck stetig steigt. Die Leute sind auch frustriert, weil sie eine gute Ausbildung haben und oft die Zeit fehlt, diese Ausbildung auch im Beruf so anzuwenden, wie sie es wollen.“

ÖGB: Arbeitsrecht einhalten
Laut Studien hat jeder Zehnte aufgrund von zu viel Stress schon einmal gekündigt. Wenig Selbstbestimmung und Freizeit sowie geringer Lohn werden von Menschen zusätzlich als mangelnde Wertschätzung empfunden. Die steigenden Belastungen führen häufiger zur Berufsunfähigkeit und zu mehr Invaliditätspensionen.
Arbeitswelt macht Menschen zu schaffen
Laut aktuellen Studien fühlt sich fast jede oder jeder Zweite im Beruf öfters gestresst oder überbelastet, einige waren bereits schon einmal im Burnout. Nun raten Arbeitsexperten Arbeitgebern, rechtzeitig gegenzusteuern.
Igumnov: „Ich glaube, es ist wichtig, dass das Arbeitsrecht eingehalten wird, dass gute Löhne gezahlt werden, dass die Leute gute Arbeitsbedingungen haben. Und seit Jahren fordert der ÖGB, dass es eine Arbeitszeitverkürzung mit vollem Lohn und Personalausgleich gibt.“

Führungskräfte besser ausbilden
Psychisch angegriffene Menschen fallen in der Arbeit öfter aus. Es ist ein Kreislauf, denn wenn immer weniger Menschen arbeiten, wird auch das Klima im Job schlechter. Die Arbeitgeber sind gefordert, sagt der Rechtsexperte Christoph Lorbeer von der Arbeiterkammer: „Es ist sehr wichtig, dass man die Führungskräfte dahingehend schult, dass sie es früh erkennen und rasch eingreifen, bevor es noch zu den Folgeerscheinungen wie Burnout oder sonstigen stressbedingten Krankenständen kommt.“
Das Risiko für psychische Arbeitsbelastung wächst mit steigendem Alter, Arbeitsausmaß und bei Nacht- oder Schichtarbeit. Auch arbeitslose Menschen haben ein stark erhöhtes Gesundheitsrisiko. Bei ihnen treten Angststörungen und Depressionen gehäuft auf.