Am entschlossensten sagt derzeit Italien den explodierenden Heizkosten den Kampf an. Büros und Arbeitsräume in öffentlichen Gebäuden werden auf lediglich 17 Grad beheizt. Die Temperatur auf Gängen darf nur zwölf Grad betragen. Ähnlich die Vorgangsweise in Deutschland. Dort darf die Temperatur in öffentlichen Gebäuden immerhin 19 Grad betragen.

Villach mit Vorreiterrolle
Während in Österreich noch Bund und Länder darüber beraten, übernimmt Villach eine Vorreiterrolle. Dort gilt ab der kommenden Heizperiode: 20 Grad in den Büroräumen von öffentlichen Gebäuden und zwölf Grad auf den Gängen. Damit will die Stadt Villach 20 Prozent der Energiekosten einsparen. „Dass dieser Winter herausfordernd wird, ist klar. Es sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich und die haben wir mit einer eigenen Task-Force und dem Okay der Stadtregierung auch beschlossen“, so Wolfgang Kofler vom Magistrat Villach.
Villach senkt Temperatur in öffentlichen Gebäuden
In Österreich beraten Bund und Länder darüber, ob in öffentlichen Gebäuden die Temperatur gesenkt werden soll. Die Stadt Villach ist in diesem Punkt Vorreiter, auch wenn Arbeitsmediziner das kritisch sehen.
Es werde aber nicht nur die Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden gesenkt, sondern auch die Zeit für die Weihnachtsbeleuchtung verkürzt und vorübergehend kein Warmwasser genommen, so Kofler.

Arbeitsmediziner kritisch
Der Arbeitsmediziner Steve-Oliver Müller-Muttonen sieht das allerdings kritisch, auch wenn es rechtlich im Rahmen ist. „Der Durchschnittswert in unseren Büroräumen liegt bei etwa 22 Grad, wenn das auf 19 Grad gesenkt werden würde, ist das rechtlich in Ordnung. Man weiß aber, wenn das Wohlbefinden der Mitarbeiter dadurch beeinträchtigt wird, dann kommt es zu einer Minderung der Leistung bzw. zu einem unangenehmen Gefühl am Arbeitsplatz“, so Müller-Muttonen.

Land: Keine Temperaturabsenkung in Schulen
Das Land Kärnten will sich noch nicht festlegen. Erst soll eine Arbeitsgruppe sich mit dem Thema befassen. Zwar wird es Sparempfehlungen geben, fest steht aber, dass eine Temperatursenkung in den Gebäuden Kinder und Jugendliche nicht betreffen soll. „Gerade bei den Kindern und Jugendlichen kann ich mir nicht vorstellen, dass man die in den Schulen frieren lässt. Im Gegenteil, da müssen wir darauf achten, dass die Temperaturen so sind, dass auch das Lernen leicht fällt“, so Gerd Kurath vom Landespressedienst.