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Gericht

Brand in Zelle: Fünf weitere Jahre Haft

Wegen Brandstiftung ist am Freitag am Landesgericht Klagenfurt ein 35-jähriger Insasse der Justizvollzugsanstalt Klagenfurt zu fünf weiteren Jahren Haft verurteilt worden. Der Algerier hatte die Schaumstoffmatratze seiner Haftzelle in Brand gesetzt, zwei Beamte erlitten Rauchgasvergiftungen.

Der 35-Jährige wird außerdem in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Angeklagte bekannte sich gegenüber dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Michaela Sanin schuldig. Laut Aussage der Beamten soll er sich in der Justizanstalt mehrfach aggressiv verhalten haben, weshalb er in einen isolierten Haftraum mit Videoüberwachung verlegt wurde. Damit soll der 35-Jährige jedoch nicht einverstanden gewesen sein, weshalb er zuerst seine Jacke und danach die aus Schaumstoff bestehende Matratze angezündete.

Massive Rauchentwicklung innerhalb kürzester Zeit

Laut dem Brandsachverständigen Peter Anderwald gab es innerhalb kürzester Zeit eine massive Rauchentwicklung: „Es ist ein Wunder, dass der Angeklagte da lebend herausgekommen ist.“ Als das Feuer bemerkt wurde, schritten die Beamten sofort ein, wobei zwei von ihnen Rauchgasvergiftungen erlitten. Ansonsten wurde niemand verletzt.

Angeklagter wurde bereits sieben Mal verurteilt

Der 35-Jährige versuchte sich vor Gericht damit zu rechtfertigen, dass er in der kleinen Zelle keine Luft bekommen hätte und ihn die Beamten diesbezüglich nicht ernstgenommen hätten. Laut Gutachten leidet der Angeklagte an einer schwerwiegenden Persönlichkeitsstörung, weshalb er in den vergangenen Jahren immer wieder straffällig geworden war. Er wurde in der Vergangenheit bereits sieben Mal verurteilt, davon muss eine Strafe noch bis Ende 2024 abgesessen werden. Der Algerier nahm das Urteil an, Staatsanwältin Karin Schweiger gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.