Obstbauern müssen immer öfter auf ausgeklügelte Bewässerungssysteme setzen, die auch im Frühjahr vor dem gefürchteten Frost schützen können. Wie etwa Hans Innerhofer, er ist studierter Pflanzen und Obstbau-Experte, der in Landskron auf zweieinhalb Hektar 13 Apfelsorten anbaut.

Vorkehrungen sind kostenintensiv
Seine Vorkehrungen, um den Wetterturbulenzen entgegenzuwirken, sind weitreichend und auch sehr kostenintensiv. In Hagelschutznetze und Bewässerungssysteme investierte er gerade erst knapp 50.000 Euro: „Ohne Beregnung wäre der wirtschaftliche Schaden gewaltig. Die Ackerflächen im südlichen Kärntner Raum sind zu 80 Prozent geschädigt. Beim Mais und beim Obst ist es noch schlechter, weil wenn ich die Fruchtgröße nicht zusammen bekomme, dann brauch ich gar nicht auf den Markt gehen damit.“
Bewässerung ist notwendig
Ohne Bewässerung geht es auch auf dem Hof von Manfred Reautschnig in Ebenthal nicht mehr. Viele seiner Kollegen würden sich bereits die Sinnfrage stellen, aufgrund der großen Ernteausfälle in der Vergangenheit. Ein Beispiel: Eine Frostnacht alleine habe ausgereicht, um die gesamten Kirschbestände für heuer zu vernichten. Bei den Beeren habe es dank der Bewässerung aber vergleichsweise guten Ertrag gegeben, sagte Reautschnig: „Sobald es aber über 25 Grad warm ist wird die Frucht schon weich, bevor sie reif ist. Dann ist es nur eine Verarbeitungsware, das haben wir heuer leider oft gespürt.“ Die Hitze der vergangenen Wochen wirke sich nun negativ auf die Qualität der Himbeeren aus.

Landwirtschaft wird immer aufwändiger
Wie es mit dem Hof von Reautschnig weiter geht, das steht noch nicht fest: „Es ist eine große Herausforderung, vor allem für die nächste Generation, weil die Klimaveränderung ist da, ich erlebe das ja selber buchstäblich und ob das dann noch jemand weiter macht mit so viel Aufwand und trotzdem vielen Ausfällen, das ist ein Fragezeichen.“

Ein weiteres Problem ist die Kirschessig-Fliege, die ebenfalls für Ernteausfälle sorgt. Daher habe man umfangreiche Vorkehrungen mit Netzen getroffen.