Der Felsblock wird angehoben
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Chronik

Wanderer unter Felsblock eingeklemmt

Bei einer hochalpinen Wanderung auf dem Mölltaler Gletscher hat sich am Sonntagnachmittag ein deutscher Urlauber beim Abstieg an einem Felsblock abgestützt – dieser begann zu rutschen und klemmte ihn ein. Zwei Hubschrauber waren im Einsatz, der Felsen musste unter schwierigen Bedingungen angehoben werden. Der Mann wurde schwer verletzt.

Ein 46-jähriges deutsches Ehepaar unternahm am Sonntag eine Wanderung im Bereich Mölltaler Gletscher zum Gipfel des Schareck in 3.123 Meter Seehöhe. Gegen 14.00 Uhr, beim Abstieg über wegloses Felsblockgelände am Rande des Gletschers in Richtung Bergstation Restaurant Eissee, stützte sich der Wanderer an einem Felsblock ab. Der Fels kam dadurch ins Rutschen und klemmte den Wanderer ein.

Fels halbe Tonne schwer

Seine Ehefrau und zwei andere Wanderer, die in der Nähe waren, eilten ihm zu Hilfe und versuchten vergebens, den unter dem ca. 500 Kilogramm schweren Felsblock eingeklemmten Mann zu befreien. Per Handy wurden ein Notruf abgesetzt und die Einsatzkräfte verständigt. Die Besatzung des Notarzthubschraubers „Christophorus 7“ („C7“) konnte den Eingeklemmten notärztlich versorgen.

Feuerwehrmänner auf Berg geflogen

Dann wurden Bergretter und Alpinpolizisten von „C7“ sowie dem Polizeihubschrauber „Libelle Kärnten“ mittels Seil zur Unfallstelle auf ca. 3.030 Meter Höhe, unterhalb der Baumbachspitze, geflogen. Außerdem wurden zwei Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Flattach-Fragant mit Hebewerkzeug und Hebekissen von Innerfragant ins Einsatzgebiet geflogen. Weitere Einsatzkräfte der FF Flattach-Fragant und der FF Obervellach standen mit Spezialbergeausrüstung in Bereitschaft.

Video der Rettung von Bergrettung Fragant

Verankerung in Fels geschlagen

Unter schwierigen Verhältnissen gelang es den Einsatzkräften, eine Verankerung im Fels mittels Schlaganker anzufertigen und den schweren Felsblock mit einem Hubzug von den Mölltaler Gletscherbahnen anzuheben. Um 16.50 konnte der verletzte Bergsteiger von den Einsatzkräften aus der misslichen Lage befreit und mittels Seilbergung von „C7“ geborgen werden. Der Deutsche wurde mit schweren Verletzungen in das Klinikum Klagenfurt geflogen. Fremdverschulden konnte von der Alpinpolizei nicht ermittelt werden.

Im Einsatz standen zehn Einsatzkräfte der Bergrettung Fragant, zwei Alpinpolizisten der AEG Spittal/Drau, Notarzthubschrauber „C7“, der Polizeihubschrauber „Libelle Kärnten“, zwei Einsatzkräfte der FF Flattach-Fragant und zwei Mitarbeiter der Mölltaler Gletscherbahnen.