Hitze ist ein wesentlicher Bestandteil, damit die Backwaren aufgehen. Dazu braucht es Strom, Gas oder Öl. Doch die hohen Energiepreise setzen immer mehr Betrieben zu. Backwaren kostendeckend zu produzieren, sei kaum mehr möglich, sagte Christoph Pietschnigg, Stadtbäcker in Gmünd.
Das Heizöl für den Backofen habe sich in den letzten Monaten verdoppelt, wenn nicht verdreifacht. Es werde mehr tagsüber produziert und brauche daher Kühlung. Alles auf die Kunden abzuwälzen sei nicht möglich, so Pietschnigg.
Rohstoffpreise steigen
Bereits im Frühjahr mussten die Preise für Backwaren hier um rund zehn Prozent erhöht werden. Nun droht mit den steigenden Rohstoffpreisen für Weizen und Getreide eine weitere Belastung. Viele stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand, sagt Innungsmeister Martin Vallant aus St. Veit. Es gebe eine Obergrenze, die man nicht überschreiten könne, man stehe ja auch mit dem Lebensmitteleinzelhandel in Konkurrenz. Das bedeute aber nicht, dass es die leichter hätten.
Lohnverhandlungen im Oktober
Dazu kommen im Oktober jetzt auch noch die kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen, was wohl erneute Preisanpassungen zur Folge hat. Der Blick in die Zukunft ist mehr als ungewiss, so Vallant: „Es könnte sein, dass wir erst am Beginn einer Preisrallye stehen, kann aber sein, dass sich alles zum Guten entwickelt. Derzeit muss man gut überlegt vorgehen.“
Vor Jahren um Alternativen umgesehen
Es sind herausfordernde Zeiten, die Manfred Raudaschl von der Biobäckerei Nadrag offenbar schon vorausahnte. Er bemühte sich schon vor Jahren um alternative Energiequellen für seine Biobäckerei in Krumpendorf, um unabhängiger zu werden – mit Erfolg.
„Wir überlegen, einen Stromofen anzuschaffen, weil das ein absoluter Gewinn ist, wenn man Strom selbst produziert. Wir müssen mit den Preisen im Herbst nur minimal hinaufgehen. Diese Horrormeldungen mit zehn oder zwölf Prozent Preissteigerung, das brauchen wir nicht.“ Investitionen, die Mut erfordern, sich in Krisenzeiten aber bezahlt machen.