Brennholz gestapelt
ORF/Petra Haas
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Wirtschaft

Knappes und teures Brennholz

Was sich schon angekündigt hat, trifft nun ein: Die Preise für Brennholz steigen nicht nur an, das Holz wird auch knapp. Die Nachfrage übersteigt bei weitem das heimische Angebot. Lieferanten aus Ost- und Südosteuropa exportieren nicht mehr, sie brauchen den Brennstoff selbst.

Eine Palette mit Holzbriketts kostet im Baumarkt mittlerweile das Dreifache gegenüber dem Vorjahr. Das sind Mehrkosten von 500 Euro pro Palette, außerdem ist kaum noch Holz verfügbar. Auf dem großen Lagerplatz des Feldkirchner Hagebaumarkts stapelt sich in dieser Jahreszeit normalerweise Brennholz meterhoch. Bis zum Ukraine Krieg kam das Holz zu einem großen Teil aus Ost- und Südosteuropa, jetzt wird es in diesen Ländern selbst gebraucht, weil aus Russland und der Ukraine nicht geliefert werden kann.

Hohe Brennholzpreise

Hunderte Paletten zu wenig

In Mitteleuropa gibt es daher einen Holzengpass, die Preise explodieren. Eine Palette Holzbriketts kostet 750 Euro, im Vorjahr waren es 280 Euro. Kunden müssen sich auf einer Warteliste eintragen. 300 Paletten fehlen, sagte Udo Moser vom Baufachmarkt Egger in Feldkirchen. Man habe mit den Lieferanten Verträge, die bisher erfüllt worden seien, jetzt sei es aber undenkbar. Es gebe zwar Holz, aber nur sporadisch und spärlich.

Bauern verdienen mehr am Holz

Bei den heimischen Holzbauern stieg der Preis für einen Raummeter Brennholz von 100 Euro auf 150 bis 200 Euro. Eine Folge der hohen Nachfrage und des insgesamt geringen Angebotes, sagte Karl Kurath vom Waldverband: „Wir freuen uns über höhere Verkaufspreise beim Brennholz, keine Frage, nur ist der Nachteil, dass wir das trockene Brennholz nicht sofort nachproduzieren können. Wir können nur das Holz vom Vorjahr verkaufen.“ Ein Jahr lang müsse das Holz trocknen. Es gebe auch Hamsterkäufe, so Kurath. Manche bestellten das Doppelte als im Vorjahr, um mehr Holz einzulagern.

Eine Kiste mit Brennholz
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Hier lagern in normalen Jahren hunderte Paletten

Stammkunden werden beliefert, sagen die Waldbauern. Andere müssen warten und werden heuer eventuell gar kein Brennholz bekommen, so Kurath. Wer langjährige Beziehung zu seinem Holzlieferanten habe, bekomme Holz, wer aber immer auf der Suche nach dem billigsten Lieferanten gewesen sei, könnte durch die Finger schauen.

Palette mit Holzbriketts
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Briketts sind dreimal so teuer und oft ausverkauft

Preise werden nicht sinken

Den Händlern bleibt auch nur, die Kunden zu vertrösten, sagte Moser vom Hagebaumarkt. Man könne niemandem versprechen, dass er überhaupt Holz bekomme oder wann. Die Händler sind mittlerweile bereit, Holz um jeden Preis auf dem Markt einzukaufen, nur um den Bedarf für die Kunden decken zu können – ein Sinken der Preise ist jedenfalls nicht in Sicht. Wer nur kleine Mengen benötigt, zum Beispiel für einen Zusatzofen, kann Holzscheite aus dem Baumarkt im Karton kaufen. Auch hier stiegen die Preise binnen weniger Wochen um mehr als 30 Prozent.