Der Krieg in der Ukraine, der Ausfall von Raffinerien aber auch Logistikprobleme sind einige der Ursachen für den derzeit hohen Dieselpreis, sagte Hedwig Doloszeski vom Dachverband der Mineralölindustrie. Zudem werde deutlich mehr Diesel als Benzin benötigt: „Österreich braucht 4,5 Mal so viel Diesel wie Benzin, d.h. wir haben einen sehr hohen Bedarf. Viel davon müssen wir importieren und sind vor allem auf Importe aus Deutschland angewiesen.“
Preise bleiben hoch
Man dürfe auch nicht vergessen, dass Österreich auch ein Heizölmarkt sei. „Heizöl ähnelt dem Diesel sehr und wird ebenfalls sehr stark nachgefragt“, so Doloszeski. Dazu werde Öl derzeit auch vermehrt als Ersatz für Gas in Industriebetrieben benötigt. Dass sich die Spritpreise bald wieder nach unten bewegen, sei nicht zu erwarten. „Da sich der österreichische Mineralölproduktemarkt in einer Ausnahmesituation befindet, die Reparatur der Raffinerie Schwechat wahrscheinlich erst im Oktober fertig sein wird, sehen wir momentan hier keine Entspannung der Lage“, so Doloszeski.
Tanktourismus floriert
Er rechnet eher damit, dass sich die Treibstoffpreise in den nächsten Wochen auf dem derzeitigen Niveau einpendeln. Teuerung hin oder her, das Tankverhalten habe sich trotz hoher Treibstoffpreise nicht geändert. „Wir können aktuell noch keine Änderung im Verbraucherverhalten beobachten. Was zu bemerken war ist, dass weniger in Österreich getankt wurde, Österreich also einen Anteil am Tanktourismus hat“, so Doloszeski.