Lehrlinge Kärnten Netz
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Wirtschaft

2030 fehlen 40.000 Junge am Arbeitsmarkt

In den kommenden Jahren wird sich die Lage am Arbeitsmarkt und das Ringen um geeignete Arbeitskräfte deutlich verschärfen: Bis zu 40.000 junge Menschen gehen Prognosen zufolge bis 2030 am österreichischen Arbeitsmarkt ab, die ansonsten eeinen Lehrberuf ergreifen.

Trotz des Beschäftigtenrekords im August sind gleichzeitig 8.900 Stellen in Kärnten unbesetzt, das sind um 1.200 mehr, als im August des Vorjahres und ein Plus von 15,7 Prozent. Gesucht werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hilfsberufen, in der Metallbranche, der Produktion und im Handel.

Start für Lehrlinge

Am Donnerstag starten hunderte neue Lehrlinge in diversen Großbetrieben in Kärnten. Nachwuchs wird ja in allen Branchen dringend gesucht.

Lehrlingsbeginn in Althofen und St. Veit

Bei Flex in Althofen und bei der KELAG- Lehrlingsschule in St. Veit begannen am Donnerstag hochmotivierte junge Mädchen und Burschen mit ihrer Lehre. Einer von ihnen ist Andreas, er will es seinem Vater gleichtun, der auch in der KELAG-Lehrlingsschule – allerdings schon vor 30 Jahren – begonnen hatte. Voller Stolz war sein Vater Manfred dabei, als Andreas in seine Fußstapfen trat. Manfred Tschernuth, Monteur bei KELAG-Netz: „Mich freut es, dass mein Sohn das auch machen möchte und bin mit voller Begeisterung dabei und schaue, wie er sich jetzt anstellt.“

Lehrlinge bei Flex
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Lehrlinge beginnen „voll motiviert“

Andreas Tschernuth, Lehrling bei Kärnten-Netz: „Um etwas technisch lösen zu können, muss man auch die Theorie beherrschen. Solange genug Technik dabei ist, bin ich voll motiviert.“ Das Kraxeln in schwindelerregende Höhen nach Stromausfällen klingt aber auch für die jungen Frauen attraktiv.

Freya Pospischil, Lehrling aus Bleiburg, sagte: „Ich bin in die HAK gegangen – ganz etwas anderes also. Da habe ich gemerkt, dass es mir nicht gefällt, vor dem Computer zu sitzen. Ich bin gerne in der Natur und ich sträube mich nicht vor körperlicher Arbeit.“

Viele neue Berufe für Umsetzung der Energiewende

Danny Güthlein, KELAG-Vorstand, sgte zum jetzigen Lehrlingsbeginn: „Wir haben sehr viel in unsere Lehrlingsschule investiert – über eine Million Euro in den letzten zwei Jahren, und haben neue Ausbildungswege geschaffen, wie das neue Berufsbild des Solateurs, wir werden Wärmepumpeninstallation ausbilden und damit also viele neue Berufsbilder, die wir für die Energiewende brauchen.“

Lehrlinge bei Flex
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Auch sie haben vor drei Jahren mit gelöteten Würfeln begonnen, jetzt sind Marcel Obersteiner und Lukas Oberhuber Mechatronik- Vizestaatsmeister, mit ihrer selbst programmierten vollautomatischen Fertigungslinie.

Gelernt und zwar auf Hochtouren wird auch bei Flex in Althofen von 16 neuen Lehrlingen, für viele von ihnen geht der Weg in Richtung Lehre mit Matura nach vier Jahren. Elena Sabitzer, Lehrling aus Metnitz, sagt: „Also es haben sich sehr viele beworben, 16 wurden genommen – ich freue mich, dabei zu sein.“

AMS: Situation wird sich weiter verschärfen

Auf dem Kärntner Arbeitsmarkt stehen zur Zeit 900 offene Lehrstellen 500 Lehrstellensuchenden gegenüber, in den kommenden Jahren werde sich die Situation aber noch deutlich verschärfen, sagte AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig.