Grundwehrdiener
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Chronik

20 Prozent untauglich für Wehrdienst

Nicht nur die Polizei hat ein Problem mit dem Nachwuchs, sondern auch das Bundesheer. Laut Prognosen sollen bis 2030 knapp 8.000 weniger junge Männer zur Stellung kommen als heuer. Grund sind die geburtenschwachen Jahrgänge. Dazu kommen aber noch rund 20 Prozent Untaugliche.

Gerald Kristof, der Leiter der Stellungskommission sagte, man habe das Musterungssystem bereits angepasst und das Anforderungsprofil nach unten geschraubt. Damit sollen junge Männer für den Wehrdienst in Frage kommen, die vorher untauglich gewesen wären: „Die Begründungen, warum die Leute untauglich werden, sind 50:50. 50 Prozent aus medizinischen Gründen, grob 50 Prozent aus psychologischen Gründen. In der Stellungskommission befindet sich der leitende Psychologe, der leitende Arzt und ein Offizier vom Militär. In dieser Kommission wird beurteilt, ist der Stellungspflichtige tauglich oder nicht.“

Junge Männer bei der Stellung
ORF

Zehn Stationen für Tests

Auf die 45 Männer aus mehreren Bundesländern, die am Dienstag nach Klagenfurt kamen, wartet ein zweitägiger Check. Es gibt zehn Stationen, um medizinisch und psychologisch mehrere Parameter abzuklären, vom Hörvermögen über die Muskelkraft, bis hin zum psychologischen Test. Dazu gibt es ein abschließendes persönliches Gespräch mit dem Militärpsychologen Mario Wallner.

Ein junger Mann bei einem Hörtest
ORF
Auch ein Hörtest gehört zur Stellung

Er sieht Beweise dafür, dass sich die pandemiebedingte verordnete Abschottung der Menschen negativ auf die psychische Gesundheit der jungen Männer auswirkte: „Man spürt in jedem Fall im Verhalten und im Sozialen, dass es Auswirkungen hat. Wobei wir eine duldungspflichtige Untersuchungsstelle sind, jeder muss zu uns kommen, ob er will oder nicht. Da ist der Leidensdruck als solches vielfach spürbar. Viele sind sehr verhalten, weil ein psychischer Leidensdruck immer noch mit einem Stigma behaftet ist.“

20 Prozent untauglich für Wehrdienst

Nicht nur die Polizei hat ein Problem mit dem Nachwuchs, sondern auch das Bundesheer. Laut Prognosen sollen bis 2030 knapp 8.000 weniger junge Männer zur Stellung kommen als heuer. Grund sind die geburtenschwachen Jahrgänge. Dazu kommen aber noch rund 20 Prozent Untaugliche.

7.000 werden pro Jahr untersucht

7.000 junge Männer aus mehreren Bundesländern werden in der Windischkaserne in Klagenfurt jedes Jahr zur Stellung bestellt, 20 Prozent von ihnen schaffen eine oder mehrere Hürden nicht und sind laut Statistik für den Wehrdienst untauglich.