Wasserrettung Notfallzimmer Strandbad Klagenfurt
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Chronik

Wasserrettung weist Kritik nach Unfall zurück

Nach einem tödlichen Badeunfall im Strandbad Klagenfurt weist die Wasserrettung den Vorwurf zurück, es seien zu wenige Mitglieder vor Ort gewesen. Als eine 75-jährige Frau tödlich verunglückte, hätten sich drei Wasserretter im Strandbad befunden. Auch ein fixer Dienst hätte den Unfall nicht verhindern können.

Die 75 Jahre alte Frau starb am Freitag beim Schwimmen in der Ostbucht in Klagenfurt, abseits des markierten Badebereichs, der von der Wasserrettung überwacht wird. Sie wurde zwar noch von Urlaubern mit dem Tretboot an Land gebracht, doch die Schwimmerin konnte nicht mehr gerettet werden.

Kritik nach tödlichem Badeunfall

Nach einem tödlichen Badeunfall Freitagnachmittag kritisierten Badegäste, dass spät Hilfe gekommen sei und es keine hauptberuflichen Rettungsschwimmer im Strandbad Klagenfurt gibt. Die Wasserretter sind durchwegs ehrenamtlich im Dienst.

Aus Zeitgründen Einsatz mit Elektroboot

Die Kritik, dass zu diesem Zeitpunkt, kurz nach 17.00 Uhr, die Wasserrettung unterbesetzt gewesen war, lässt der Chef der Wasserrettung Klagenfurt, Wilfried Kammerer, nicht gelten. Alle seien ehrenamtlich im Dienst und absolvieren auch ihre Aus- und Fortbildung in ihrer Freizeit.

Es werde auch nicht immer das Motorboot verwendet, um zum Einsatz zu gelangen. Gerade dann nicht, wenn im Uferbereich viel los sei. „Die anwesenden Rettungsschwimmer haben sich entschieden, das am schnellsten verfügbare Mittel zu ergreifen. Das war ein Elektroboot des Bootsverleihs. Der Weg ist schneller, ein vorhandenes Fahrzeug, das betriebsbereit ist, in Betrieb zu nehmen, als erst den Schlüssel für das Motorboot zu holen und dieses betriebsbereit zu machen. Da vergeht zu viel Zeit.“

Mitglieder Wasserrettung Kontrollgang Badesteg Strandbad Klagenfurt
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Mitglieder der Wasserrettung bei Kontrollgang

Ab 800 Besuchern auch Notarzt und Sanitäter vor Ort

Rund 10.000 Gäste sind im Klagenfurter Strandbad pro Tag im Wasser. Bis zu zwölf Wasserretter sind im Strandbad – je nach Besucherzahl – im Einsatz, dann noch sechs Bademeister, jeweils in Zweierteams. Ab 800 Besuchern sind zusätzlich mindestens ein von den Stadtwerken bezahlter Notarzt und auch mehrere Rettungssanitäter im Dienst. Wichtig seien auch die Notrufsäulen, die bei allen Stegen montiert sind, heißt es von Seiten der Stadtwerke.

Notfallsäule Notrufsäule Strandbad Klagenfurt
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Notrufsäule im Strandbad

Lückenlose Überwachung nicht möglich

Wasserretter Kammerer: „Bei einem Unfall in den Bergen ist ja auch nicht die Bergrettung vor Ort, sondern sie wird erst danach alarmiert. Auch wenn ein Verkehrsunfall passiert steht nicht schon ums Eck der Rettungswagen, weil eine Kreuzung als gefährlich gilt und dort etwas passieren könnte. Wir befinden uns hier in einem natürlichen Gewässer, es ist kein Becken. Die Wasserfläche ständig zu überwachen ist auch hauptamtlichen Rettungsschwimmern nicht möglich. Das würde auch nichts bringen. Es würde auch enorme Kosten verursachen.“