Chronik

Europahaus sucht Dialog mit Bürgern

Mit Altlandeshauptmann Christof Zernatto hat das Europahaus in Klagenfurt einen neuen Präsidenten. Der Verein setzt sich für den europäischen Gedanken ein und versteht sich seit dem EU-Beitritt Österreichs auch als Bindeglied zur Brüssel. Im Rahmen einer Sommertour wurden zehn Kärntner Gemeinden besucht, um mit den Bürgern in den Dialog zu treten.

Die Sanktionen gegen Russland, was sie bringen und wie gerechtfertigt sie sind, das Thema Klimaschutz aber auch EU-Förderungen, wurden in der Sommertour am öftesten angeschnitten. Dazu zog Landeshauptmann Peter Kaiser am Freitag Bilanz. Seit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union ist Kärnten demnach Netto-Empfänger. Seit damals seien knapp drei Milliarden Euro an EU-Fördermitteln in die verschiedensten Bereiche nach Kärnten geflossen. Durch die Förderungen von guten Programmen lukrierte man einen Überhang von fast 800 Millionen Euro, so Kaiser.

Aktiver Landeshauptmann zur Zeit des EU-Beitritts war Christof Zernatto von der ÖVP. Er ist jetzt Präsident des Europahauses. Es sei ihm ein Anliegen, eine Anlaufstelle mitzugestalten, die dazu beitrage, viele Meinungen und Missverständnisse zu und in Europa aufzuklären.

Förderungen sollen vereinfacht werden

Zur jüngst von der Wirtschaft geäußerten Kritik, die Abwicklung von EU-Förderungen werde immer schwieriger nahm Landeshauptmann Kaiser Stellung. Es gehe zum einen um Kontrolle bei der Fördervergabe aber auch um Vermeidung von übermäßigem Bürokratismus. In der Agenda der EU sei auch die Vereinfachung der Förderperiode 2021 bis 2027 vorgesehen, dass man vereinfachtere Formen durchsetzen werde, so Kaiser.

Europahaus Geschäftsführer Marc Germeshausen will nach der Sommerdialogtour durch Kärntner Gemeinden eine ähnliche Info-Tour auch im gesamten Alpen-Adria Raum starten.