Holger Bleck
Carinthischer Sommer
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Kultur

Holger Bleck beendet CS-Intendanz

„Es wird Zeit für Neues“ – mit diesen Worten beendet Holger Bleck seine Intendanz beim Carinthischen Sommer. Er gab die Entscheidung via Aussendung bekannt. Das Programm für die Saison 2023 werde das letzte aus seiner Feder sein.

Holger Bleck ist seit 2016 für das künstlerische Programm des Carinthischen Sommers verantwortlich.

56 Uraufführungen

Mit der Carinthischen Wassermusik wagte er sich bereits in seiner ersten Saison auf Neuland. Chöre, Blaskapellen und Freiwillige Feuerwehren der Region verbanden sich 2016 in der Uraufführung der Wassermusik zu einem komplexen Klangkörper am Ossiacher See. Damit stellte der Musikwissenschaftler und Klarinettist Holger Bleck eines seiner großen Anliegen ganz an den Beginn seiner Intendanz: das Publikum für die Musik unserer Zeit zu begeistern.

Holger Bleck
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Die Bilanz über die mittlerweile siebenjährige Intendanz verwies dazu auf 56 Uraufführungen, davon 51 im Auftrag des Carinthischen Sommers, sechs österreichische Erstaufführungen, darunter auch Beethoven X im Eröffnungskonzert 2022.

Förderung junger Kunst

Die Integration junger Künstlerinnen und Künstler aller Genres nahm und nimmt einen besonderen Stellenwert ein. Vom Format der Rising-Stars-Konzerte mit Preisträgerinnen und Preisträgern des Internationalen Belvedere-Gesangswettbewerbs bis hin zum 2022 initiierten, genreübergreifenden Wettbewerb „CS under 30“ in Kooperation mit dem friulanischen Festival Mittelfest konstituierte Bleck eine Plattform zur Förderung junger Kunst im Rahmen des Festivals.

Junges Publikum

Sein Ziel, junges Publikum anzusprechen, versucht Bleck durch besondere Schwerpunktsetzungen wie Konzerte mit österreichischen und internationalen Singer-Songwritern, die Kooperationen mit NASOM (einem Förderprogramm des Außenministeriums), das Engagement junger Musikerinnen und Musiker im Jazz oder „Lebenszeichen – alte und neue Lieder aus dem Alpen-Adria-Raum“.

2022 fand zudem erstmals ein Metal-Akustik-Konzert vor ausverkauftem Haus im Rahmen des Carinthischen Sommers statt.

Neuetablierung der Kirchenoper

Bleck etablierte zudem die Kirchenoper wieder im Spielplan des Festivals. Im ersten Jahr seiner Intendanz führte er „Jesu Hochzeit“ von Gottfried von Einem im Stiftshof Ossiach auf. Es folgten die beiden Auftragswerke „Hemma“ von Bruno Strobl und „Jeanne d´Arc“ von Johannes Kalitzke.

Mit dem alljährlichen Festivalmotto reflektierte Bleck aktuelle gesellschafts- und kulturpolitische Strömungen und Perspektiven und verwies mit dem Motto grundsätzlich auf die Auswahl des bevorstehenden musikalischen Programms.

Publikum „sehr zufrieden“ bis „zufrieden“

Laut einer Publikumsbefragung aus dem Jahr 2021 zeigten sich 96 Prozent der Befragten „sehr zufrieden“ beziehungsweise „zufrieden“ mit dem Musikprogramm und der Werkauswahl. Bei 95 Prozent fanden Ausführung und Inszenierung sowie Spielstätten und Ambiente Zustimmung. 2020 war es für 85 Prozent der Befragten wichtig, dass der Carinthische Sommer mit seinen Konzerten berührt und 76 Prozent begrüßten die musikalische Vielfalt des Festivals.

„Mit Neugier in die Zukunft blicken“

Bleck abschließend: „Es war und ist mir eine große Ehre und tief empfundene Freude, Intendant dieses einzigartigen Festivals in Kärnten zu sein. Mein besonderer Dank für die großartige Unterstützung gilt dem Vorstand und meinem Team, den Subventionsgebern, Sponsoren und Partnern und last but not least unseren großartigen Künstlerinnen und Künstlern sowie dem wunderbaren Publikum des Carinthischen Sommers. Ich freue mich auf ein letztes gemeinsames Festivaljahr 2023 im Carinthischen Sommer, wünsche dem Festival eine erfolgreiche Zukunft und blicke mit Neugier auf alles, was das Leben an Überraschungen bereithält.“