Photovoltaikanlage
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Chronik

Photovoltaik-Boom dauert an

Ab Dienstag nimmt das Klimaministerium wieder Anträge für die Förderung von Photovoltaikanlagen entgegen. 345 Millionen Euro stehen zur Verfügung. Etwa 55.000 Anträge wurden bereits genehmigt. Auch Einspeistarife sind zurzeit lukrativ.

Photovoltaikanlagen sollen vor allem den Jahresstrombedarf deutlich senken. Markus Setschnagg aus Waidmannsdorf zahlte für seine zehn KW Anlage 25.000 Euro. Knapp die Hälfte davon wurde allein vom Land gefördert. Weil Markus Setschnagg sein Haus mit einer Infrarotheizung heizen muss, habe er einen Energieverbrauch von über 10.000 Kilowattstunden pro Jahr.

So wie Markus Setschnagg denken viele Privatkunden zurzeit, das merken unter anderem die Geschäftsführer von Kärnten Solar. In einem durchschnittlichen Jahr montierte die Firma etwa 150 Anlagen. Heuer wurde diese Zahl schon im Juni erreicht. Die Wartezeiten für die Montage beträgt derzeit mindestens sechs Monate.

Boom bei Photovoltaikanlagen

Seit der Energiekrise boomen Photovoltaik Anlagen wie nie zuvor. Wir schauen uns an, wie unterschiedlich die Einspeistarife sind, welche Teile für die Anlagen am Markt kaum mehr zu bekommen sind und wie es mit Genehmigungen für solche Anlagen aussieht.

Vergütung zwischen sechs und 35 Cent

Jeder Haushalt wird sozusagen Energieerzeuger und kann sich seine Abnehmer aussuchen. Die Preise für den Überschussstrom sind je nach Tarif-Modell sehr unterschiedlich, von durchschnittlich 13 Cent je Kilowattstunde, bis 35 Cent je Kilowattstunde. Es sei im Moment relativ turbulent, weil sich alles mit den Energiemärkten entwickle, sagte Michael Jaindl, Geschäftsführer Kärnten Solar. Die meisten Privaten errichten die Anlage aber primär für den Eigenverbrauch, so Jaindl.

Die Kelag Tochter Kärnten Netz betreut zurzeit 12.000 Photovoltaikkunden. Im heurigen Jahr gab es bisher 8000 weitere Interessenten. 35 Cent pro Kilowattstunde bekommen jene, die über einen Smartmeter verfügen, alle anderen bekommen gestaffelt weniger. Für die ersten 500 Kilowattstunden werden 24 Cent vergütet, für die nächsten 500 Kilowattstunden 18 Cent und für die folgenden 4000 Kilowattstunden sechs Cent.

Netz muss ausgebaut werden

Ähnlich ist die Preisgestaltung auch bei den Stadtwerken Klagenfurt. Auch hier spricht man von einem Photovoltaik-Boom, der aber auch einen Netzausbau notwendig mache. Man habe noch Reserven, aber wenn das ganzen Thema Energiewende kommt, dann müsse man die Kapazität des Netzes verdoppeln, sagte Erwin Smole. Leitungen und das Stromnetz müssen verstärkt werden.

Wohin sich die Marktpreise im Herbst noch entwickeln werden, wisse man nicht genau. Branchenbeobachter gehen von einer Verdopplung aus.