Der Beirat soll Vorschläge erarbeiten, wohin das Land Kärnten in wirtschaftspolitischer Hinsicht steuern soll. Drei Schwerpunkte wurden festgelegt.
Im Beirat bafasste sich die stellvertretende Vorsitzende Beate Gfrerer mit der Thematik lebenslanges Lernen auch mit dem Fokus Arbeitskräftepotenzial. Ein neuer Vorschlag, das Image der Lehre zu verbessern und technische und naturwissenschaftliche Ausbildungen zu stärken – auch für Frauen – ist eine Art Schnupperlehre auch für über 18-Jährige. Sie sollen in 200 Kärntner Betrieben alle Bereiche kennenlernen und sich auch mit den Führungskräften austauschen können, sagte Gfrerer. Konkret sollen die Interessenten in einem Monat vier Betriebe kennenlernen und so einen Einblick in die Praxis von Berufen erhalten.
Zentralraum stärken
Das zweite Thema ist die Thema Nachhaltigkeit. Kärnten verfüge über gute Voraussetzungen, bei der Energieerzeugung, im Tourismus, in der Elektronikindustrie aber vor allem auch in der Landwirtschaft und beim Holz. Hier gelte es, den Zentralraum zu stärken, sagte Beiratsmitglied Hans Paul Pucker von der Arbeiterkammer. Man könne nicht alle Regionen mit Arbeitsplätzen und Gewerbeparks versorgen und deshalb sei es besser, den Zentralraum zu entwickeln und die Täler mit dem öffentlichen Verkehr anzubinden.
Für Regionalentwicklungsreferent Martin Gruber (ÖVP) sei das der falsche Weg. „Wir können nicht Zentralraum und ländliche Regionen gegeneinander ausspielen“, so Gruber in einer Aussendung. Es müsse in alle Regionen investiert werden.
Politik muss handeln
Als drittes Thema wählte man die Standortfrage, und damit die Alpen-Adria-Region. Hier werde die Hälfte des Außenhandels erwirtschaftet, sagte Meinrat Höfferer, der die Wirtschaftskammer im Beirat vertritt. Über EU-Projekte sei schon viel erreicht worden, aber es sei noch nie so mühsam, kompliziert und komplex wie jetzt gewesen, so Höfferer: „Wir werden noch mehr Förderwerber verlieren, weil niemand sich das mehr antun kann und will.“
Bis Dezember will der Beirat ein Papier für die Politik ausarbeiten und er erwarte sich diesmal auch die Umsetzung, betonte Beiratsvorsitzender Otmar Petschnig. Es sollte eine Grundlage für die nächste Legislaturperiode und eventuelle Koalitionsgespräche sein, sagte Petschnig. Man müsse nun endlich in das Tun kommen, darin seien sich alle Mitglieder im Beirat einig.