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ABD0019_20170802 – KALS – ÖSTERREICH: ZU APA0101 VOM 2.8.2017 – Ein Rettungshubschrauber ist am Dienstagabend, 1. August 2017, bei der Erzherzog-Johann-Hütte am Großglockner zwischen Osttirol und Kärnten ins Rotieren gekommen, hat hart am Boden aufgesetzt und ist dann umgekippt. Der Patient und der 53-jährige Notarzt wurden verletzt. Im Bild: Einsatzkräfte neben dem umgekippten Hubschrauber, aufgenommen am Mittwoch, 2. August 2017. – FOTO: APA/EXPA/BERGRETTUNG KALS/TONI RIEPLER – 20170802_PD0844 – Rechteinfo: Servicebild (SB) Bei diesem Bild ist PictureDesk ausschließlich technischer Dienstleister und stellt eine technische Bearbeitungsgebühr in Rechnung. PictureDesk ist weder Urheber noch Rechteinhaber. Die Nutzung liegt in alleiniger Verantwortung des Kunden. Nur für redaktionelle Nutzung!
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Chronik

Streit über Landeplatz am Großglockner

Nach dem Unfall eines Rettungshubschraubers unterhalb der Erzherzog-Johann-Hütte am Großglockner im August 2017 führen die Forderungen im vorliegenden Abschlussbericht des Klimaschutzministeriums zu Widerstand. Als wahrscheinlicher Ursache wird darin auch die fehlende Landemöglichkeit genannt.

Anlass des Disputs ist der Absturz eines Martin-4-Rettungshelikopters, der 2017 neben der auf 3.454 Meter Seehöhe gelegenen höchsten Schutzhütte Österreichs mit einem Patienten gestartet war, dann aber von einer Windböe erfasst wurde und einen Abhang hinabstürzte. Das Fluggerät wurde dabei schwer beschädigt. Zwei Personen wurden verletzt. Die Staatsanwaltschaft kam damals zu dem Schluss, dass kein fahrlässiges Handeln vorliege – mehr dazu in Ermittlungen zu Heli-Unfall eingestellt (kaernten.ORF.at; 2.10.2019).

Bund: Unfall wäre wahrscheinlich vermeidbar gewesen

Ein Zwischenbericht hatte schwere Missstände suggeriert, auch mögliche Fehler des Piloten waren im Raum gestanden. Roy Knaus, Flugunternehmer und Eigentümer der Hubschrauberflotte, hatte indes den offenbar fehlenden Landeplatz ins Treffen geführt.

Der Abschlussbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes im Klimaschutzministerium besagt, der Unfall wäre wahrscheinlich vermeidbar gewesen, wenn es eine geeignete Landefläche oder Landeplattform gegeben hätte. Weites wird im Schreiben das Land Kärnten in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol zur Prüfung einer Landemöglichkeit aufgerufen. Der Vorschlag: Man könnte ja auch eine mobile Plattform aufstellen.

Land: Zwei Landemöglichkeiten bestehen

Empfohlen wird dem Land Kärnten, einen Landeplatz in der Nähe zu prüfen. Das Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) verwies auf bereits bestehende Landemöglichkeiten bei der Adlersruhe von Hüttenwirt Anton Riepler und am „unteren Bahnhof“.

In Luftlinie dazu gebe es in etwa 150 Meter Entfernung eine weitere Landemöglichkeit. Jeder Pilot entscheide selbst, wo er landet, das hänge mit den Sicht-, Thermik- und Windverhältnissen zusammen.

Kein Widerstand von Nationalparkdirektorin

Kein Widerstand ob der Errichtung einer Hubschrauberlandeplattform mitten in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern kam indes von Barbara Pucker, Nationalparkdirektorin in Kärnten. „Hubschrauberflüge in der Kernzone sind natürlich eine schwierige Abwägungssache. Aber wir werden uns sicher nicht dagegenstellen, dass alle Voraussetzungen für einen möglichst raschen Rettungsflug gewährleistet sind“, hielt Pucker fest.