Die Fixkosten für Strom, Gas und Lebensmittel steigen, das Einkommen bleibt hingegen gleich und am Monatsende bleibt für viele Menschen nichts mehr übrig. Mit solchen Fällen befasst sich die Schuldnerberatung. Durchschnittlich haben die Klienten 60.000 Euro Schulden. Zuallererst gibt es laut Karl Kleindl, dem Leiter der Kärntner Schuldnerberatung, einen Kassasturz, um die finanzielle Situation des Klienten abzuklären.
Andrang bei Schuldnerberatung
Die Preisspirale dreht sich seit Monaten steil nach oben, vor allem Gas, Strom und Lebensmittel werden immer teurer. Besonders hart trifft das logischerweise Menschen mit niedrigem Einkommen.
Steigende Fixkosten großes Problem
„Ist der offene Betrag in einer bestimmten Frist rückzahlbar oder geht das gar nicht? Dann müssen wir überlegen, gibt es eine Ratenzahlung eine Stundung oder einen außergerichtlichen Ausgleich, oder müssen wir zu Gericht und ein gerichtliches Schuldenregulierungsverfahren, sprich Privatkonkurs machen“, so Kleindl.
Gründe für Schulden sind meist Arbeitslosigkeit und mangelndes Finanzbewusstsein. Dann sorgen die steigenden Fixkosten dafür, dass die Zahlungsraten, die bei einem Privatkonkurs vorgeschrieben sind, nicht mehr eingehalten werden können so der Leiter der Kärntner Schuldnerberatung.
Bis zu zehn Prozent Verzugszinsen auf Girokonto
In Budgetberatungen und Workshops an Schulen möchten die Schuldner-Berater den richtigen Umgang mit Geld fördern. „Es gibt Überziehungsmöglichkeiten, was aber die wenigsten wissen ist, dass wenn ich mein Girokonto überziehe, dass das die teuerste Finanzierung überhaupt ist. Da gibt es bereits bis zu zehn Prozent Verzugszinsen“, sagte Kleindl.
Den großen Ansturm aufgrund der aktuellen Teuerungswelle erwartet sich der Experte erst gegen Ende des Jahres, denn manche Klienten würden erst zur Schuldnerberatung kommen, wenn sich Rechnungen und Mahnungen bereits stapeln.