Polizeistreife Nacht
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Chronik

Attacken auf Polizei immer häufiger

Immer häufiger kommt es bei Polizeieinsätzen zu Attacken auf Beamtinnen oder Beamte. Auch in den Gerichtssälen wird immer öfter wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verhandelt. Erst am Mittwoch mussten sich zwei Männer vor Gericht verantworten, weil sie Polizisten im Dienst angegriffen und verletzt haben.

An Wochentagen wird die Polizei im Schnitt täglich zu 280 Einsätzen gerufen, am Wochenende sind es sogar deutlich mehr. Im Vorjahr wurden 40 Polizeibeamte bei Einsätzen verletzt, heuer waren es bereits 27. Meist sei Alkohol im Spiel, wenn Übergriffe statt finden, sagte Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg: „Aber man merkt deutlich eine Zunahme der Aggression gegenüber den Beamtinnen und Beamten.“

Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg
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Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg

Polizei versucht Gewalt zu vermeiden

Die Polizeibeamten haben genaue Vorgaben, wie mit aggressiven Personen umzugehen ist, sagte die Polizeisprecherin. In erster Linie werde immer versucht, deeskalierend einzuwirken: „Es wird versucht, die Situation im Gespräch zu regeln. Erst wenn das nicht mehr möglich ist und den Beamten mit Aggression begegnet wird, muss mit einem entsprechenden Einschreiten der Polizei gerechnet werden. Dann kann es zu Festnahmen und Anzeigen kommen.“

Immer mehr Gewalt gegen Polizisten

Richter müssen sich immer mehr mit Widerstand gegen die Staatsgewalt auseinandersetzen. Auch bei der Polizei bestätigt man, dass Polizisten immer häufiger attackiert werden.

Als Konsequenz bei für Widerstand gegen die Staatsgewalt drohen bis zu fünf Jahre Haft. Am Landesgericht musste sich erst am Mittwoch ein Mann verantworten, der im Februar in Spittal an der Drau einen Polizeibeamten angegriffen und verletzt haben soll.

Polizist mit Bodycam
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Die Body-Cam: Wer weiß, dass er gefilmt wird, verhält sich oft weniger aggressiv

Body-Cams sollen Einsätze dokumentieren

Um sich zu schützen, tragen immer mehr Polizisten auch Body-Cams. Es habe sich bereits als deeskalierend erwiesen, wenn Beamte bei „brenzligen Einsätzen“ darauf hinweisen, dass sie die Body-Cam einschalten und den Einsatz filmen, sagte Dullnigg. Die Gewerkschaft der Polizei fordert jedenfalls auch mehr Personal für den Dienst an der Basis.