Rettungsaktion auf Großglockner
Polizei
Polizei
Chronik

Glockner: Bergführer von Stein getroffen

Ein 38-jähriger Bergführer aus Villach, der mit zwei Steirern am Dienstag auf den Großglockner unterwegs war, ist im Oberen Eisleitl von einem Stein getroffen worden und schwer verletzt ins Seil gefallen. Elf andere Bergführer eilten zur Sicherung herbei. Bei starkem Steinschlag wurde er zum Hubschrauber getragen.

Die Dreierseilschaft, bestehend aus dem Bergführer, einem 62-jährigen und einem 21-jährigen Mann, war von Kals aus über den Normalweg auf den Großglockner unterwegs. Am Nachmittag befanden sich der Bergführer und die beiden Steirer bereits im oberen Bereich des Eisleitls, in einer Seehöhe von ca. 3.680 Metern. Vor ihnen befanden sich zu diesem Zeitpunkt auch mehrere andere Seilschaften, als der 62-Jährige von einer der vorderen Seilschaften das Signal „Stein“ hörte.

Glockner: Bergführer von Stein getroffen

Ein 38-jähriger Bergführer aus Villach, der mit zwei Steirern am Dienstag auf den Großglockner unterwegs war, ist im Oberen Eisleitl von einem Stein getroffen worden und schwer verletzt ins Seil gefallen. Elf andere Bergführer eilten zur Sicherung herbei. Bei starkem Steinschlag wurde er zum Hubschrauber getragen.

Steirer hielten Bergführer fest

Der Stein fiel in Richtung der Dreierseilschaft und traf den Bergführer im Bereich des Kopfes und am Oberkörper. Er verlor für kurze Zeit das Bewusstsein und fiel ca. zehn Meter ins Seil. Ein Abrutschen im ca. 40 Grad steilen Gelände konnte nur durch enormen Kraftaufwand der beiden Steirer verhindert werden. Sofort eilten mehrere Bergführer herbei, die sich zum Zeitpunkt des Unfalls ebenfalls auf dem Normalweg des Großglockners befanden.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Polizeihubschrauber auf dem Großglockner
Polizei
Rettungsaktion auf Großglockner
Polizei
Rettungsaktion auf Großglockner
Polizei
Rettungsaktion auf dem Großglockner
Polizei

Elf Bergführer sicherten Seil

Der Hüttenwirt der Erzherzog-Johann-Hütte, Toni Riepler, ebenfalls ausgebildeter Berg- und Skiführer, stieg nach Alarmierung von seiner Hütte aus mit anderen Bergrettern zum Verletzten auf. Er wurde in absolutem Absturzgelände von elf Bergführern gesichert. Ein zufällig anwesender Arzt leistete Erste Hilfe und versorgte die stark blutenden Wunden im Bereich des Kopfes, er leitete auch gleich vor Ort eine Schmerztherapie ein. Aufgrund der Witterungsverhältnisse, starker Nebel im Bereich des Eisleitls, war eine Hubschrauberbergung vorerst nicht möglich.

Aufwendige Bergung bei starkem Steinschlag

Vier Bergretter der Ortsstelle Heiligenblut sowie zwei Alpinpolizisten wurden durch den Polizeihubschrauber „Libelle Kärnten“ in den Bereich unterhalb des Eisleitls, zum „Bahnhof“ geflogen. Der Hüttenwirt startete zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit den anderen Bergführern sowie den vier Bergrettern eine sehr aufwendige Bergung des Verletzten über Land bis in den unteren Bereich des Eisleitls.

Riepler sagte, man habe Bergematerial oben lagernd. Ein Faktor sei hier immer die Zeit, bis man über steilen Fels und Eis nach oben komme. Die Rettung wurde aufgrund des starken Steinschlages sehr erschwert, man habe daher nicht den direkten Weg nehmen können, so Riepler. Das Besondere bei diesem Einsatz war, dass es um einen schwer verletzten Kollegen gegangen sei. Er sei nicht mehr gehfähig gewesen, daher habe man ihn mit dem Akja transportieren müssen, während sich rundherum die Steine lösten.

Hubschrauber nützte Zeitfenster

Gegen ca. 19.15 Uhr konnte durch die Besatzung des Polizeihubschraubers ein ca. zehnminütiges Zeitfenster genutzt werden, der schwer verletzte Bergführer wurde mittels variablem Bergetau zum Zwischenlandeplatz auf die Oberwalderhütte geflogen. Dort wurde er vom Team des Rettungshubschraubers „Alpin Heli 6“ medizinisch versorgt und danach in das Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum in Schwarzach im Pongau (Salzburg) geflogen.

Generell warnt der Hüttenwirt am Fuße des Großglockners vor zunehmendem Steinschlag, vor allem im Hochsommer. Er empfiehlt, Glocknertouren auf den Herbst zu verlegen.