In einem ORF-Kärnten Interview am vergangenen Wochenende ließ Gerald Schumer von der Radlobby Kärnten mit folgender Idee aufhorchen: „Unser Vorschlag wäre es, eine Spur in den Sommermonaten nur dem Radverkehr zu widmen.“ Freilich nur als Übergangslösung, bis ein durchgehender Radweg am so beliebten Wörthersee-Südufer fertig ist – mehr dazu in Gefährliche Radstrecke Süduferstraße
Sint: Radring vernünftige Idee
Wie lange das noch dauern könnte, ist offen, heißt es aus der Straßenbauabteilung des Landes. Es sei ein mittel- bis langfristiges Ziel. Eine Einbahnregelung am Südufer kommt jedenfalls immer wieder als Idee auf den Tisch, auch schon vor vielen Jahren vom damaligen Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Umgesetzt wurde sie nie. Auch der oberste Wörthersee-Touristiker, Roland Sint, bezeichnete am Wochenende in einem Zeitungsinterview einen Radring um den See als vernünftige Idee.
Baldige Umsetzung unrealistisch
Eine baldige Umsetzung einer Einbahnregelung am Wörthersee Südufer gilt in der Straßenbauabteilung des Landes als unrealistisch, ein Interview wollte dazu aber niemand geben. Bürgermeister Markus Perdacher von der ÖVP, der mit seinen Gemeinden Maria Wörth, Reifnitz, Dellach und Sekirn von der Einbahn zwischen Klagenfurt und Velden hauptbetroffen wäre, hält vom Vorschlag wenig.
„Das ist für mich eine Schnapsidee. Es ist eine undurchführbare Lösung, weil wir verschiedene Ortsteile haben, die geografisch nicht zu verbinden sind, dass Arzt- oder Kaufhausbesuche möglich sind.“ Wenn man beispielsweise von Sekirn einen Arztbesuch in Reifnitz erledigen wolle, so müsste man über Keutschach und Viktring, was einen Umweg von mehr als zehn Kilometer bedeute, so Perdacher. Radfahren am Wörthersee-Südufer bleibt wohl weiterhin ein hitziges Diskussionsthema.