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Wirtschaft

Trafiken suchen nach neuen Produkten

Auch Kärntens Trafikanten machen sich Gedanken, wie sie auch in Zukunft ihrer Geschäft sichern. Die Zahl der rauchenden Menschen wird kleiner, die EU hat außerdem zum Ziel, den Anteil der Raucher bis zum Jahr 2040 auf fünf Prozent zu senken. So suchen die Trafiken nach neuen Produkten und Serviceleistungen.

Als Nahversorger kamen die Trafikanten durchwegs gut durch die Pandemie. Mittelfristig befinde sich die Branche allerdings im Umbruch, sagte Nikolaus Gstättner, Spartensprecher für den Handel in der Kärntner Wirtschaftskammer: „Auf der einen Seite sinkt die Raucherquote und das Standbein Tabakwaren wird kleiner. Auf der anderen Seite entwickeln sich neue Märkte, vor allem Cannabisprodukte bzw. Rauchsurrogate, E-Shishas, Verdampfer etc. Die Trafikanten sollen als kontrollierter Vertriebsweg dienen, wo auch Jugendschutz gegeben sei.“

Neue Ideen für alte Branche

An die 400 Trafiken und Verkaufsstellen gibt es in Kärnten. Ihr Bestehen sei nur im Rahmen eines funktionierenden Monopolsystems möglich. Künftig müsse das Angebot erweitert werden, so Gstättner. Das könne vom Kaffee zum Mitnehmen bis hin zu Hanfprodukten reichen: „Die Trafiken entwickeln sich zu multifunktioniellen Nahversorgern. Da muss man schauen, welche neuen Produkte und Dienstleistungen können mit der Trafikenstruktur verkauft werden.“ Ein Trafikensterben werde es nicht geben, die Branche hätte schon mehrfach gezeigt, dass sie einen langen Atem habe.

Bei Trafikenkonzessionen gibt es auch heute noch ein gesetzliches Vorzugsrecht für Personen mit einer Behinderung von mindestens 50 Prozent und Inhaber eines Opferausweises. Seit 1784 gilt ein Tabakmonopol; die ersten Trafiken wurden Kriegsinvaliden, Kriegerwitwen und schuldlos verarmten Beamten zur Versorgung zugesprochen.