Wasser ist kostbar, das zeigt sich erst heuer wieder. Europa stöhnt unter Hitzewellen, die Pegelstände an den Flüssen gehen zurück, Seen und Flüsse trocknen ganz oder teilweise aus, in vielen Regionen brannte es. In Köstendorf im Gailtal dachte man schon vor Jahren daran, die Wasserversorung für die Zukunft zu sichern.
Jahrzehntealte Leitungen wurden erneuert, ein Hochbehälter gebaut und dazu kommen Kraftwerke für erneuerbare Energie, so der neue Obmann der Wassergenossenschaft, Rene Drumel: „Es ist wichtig, dass man intakte System hat, dass zu den Häusern sauberes Trinkwasser ohne große Verluste kommt.“
Srom für 73 Haushalte
Es entstanden auch ein kleines Schau-Kraftwerk und eine Photovoltaikanlage, die nun Strom für 200 Menschen in 73 Haushalten liefern, so Drumel: "Wir haben jetzt auch die Möglichkeit, mit dem Wasserkraftwerk und der PV-Anlage eigene Energie zu produzieren und den Überschuss einzuspeisen.
Wie wichtig die Erneuerung war, zeigte sich heuer im Sommer bei einem Hof, der nicht angeschlossen war. Dort versiegte die 100 Jahre alte Wasserversorgung. Drumel sagte, man sehe rundherum, dass die Quellen um 30 Prozent weniger Wasser liefern.
Wasserversorgung Köstendorf
Filmprojekt dokumentiert Bauarbeiten
Die private Wassergenossenschaft in Köstendorf ist stolz auf ihre neue Anlage und ließ einen Film rund um das Thema Wasser in Köstendorf drehen lassen. Der Film des Osttiroler Regisseurs Alexander Vittorio Papsch-Musikar zeigt die Arbeitsschritte: „Ich wollte einen emotionalen Film machen, weil das Thema Wasser emotional ist. Ich wolle das Wasserleben im Dorf erzählen. Es gibt hier Leute, die den Hochbehälter selbst bauen, Leute, die die Wasser-App selbst programmieren. Es steckt viel Know-how in Köstendorf.“
Nicht zuletzt sehen die Köstendorfer in ihrer Wasserversorgung ein Vorzeigemodell für andere Gemeinden. Sie sollen ihre Wasserrechte nicht vorschnell aufgeben.