Von Springer gebaute Sägewerksanlage
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Wirtschaft

Kärntner Firmen expandieren in USA

Zwei Kärntner Maschinenbau-Industriebetriebe sind in den USA auf Wachstumskurs: Die Springer Maschinenfabrik aus Friesach und der Klagenfurter Maschinenbauer Kostwein eröffneten Niederlassungen in South Carolina. Vom Ausbau des USA-Geschäfts sollen auch die Kärntner Standorte und Arbeitsplätze profitieren.

Näher an den amerikanischen Kunden zu sein und die kürzeren Lieferwege sind zwei der Gründe für die Kärntner Maschinenbaubetriebe Kostwein und Springer, sich im Südosten der USA anzusiedeln. Kostwein baut dort eine Produktion auf, gefertigt werden Sondermaschinen für große amerikanische Abnehmer.

Hans Kostwein
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Hans Kostwein

Sondermaschinen für Zuckerrohr

Bis zu 90 Mitarbeiter werden die Maschinen produzieren, unter anderem solche, die aus Zuckerrohrfasern Einweg-Geschirr herstellen. Ein biologisch abbaubarer Ersatz für das in Amerika allgegenwärtige Plastik. Firmenchef Hans Kostwein: „Alle unsere Kunden sind globale Weltmarktführer. Mit der neuen geopolitischen Lage sind die USA als Fertigungsstandort wichtiger geworden. Alle Expansionsschritte haben unseren Standort Kärnten gestärkt.“

Industrieroboter bei Kostwein
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Industrieroboter bei Kostwein

Andreas Kulmesch, der Geschäftsführer von Kostwein USA, ist ebenfalls Kärntner. Er sagte, aus Kärnten kommen Kultur und Know-How. Man sei sehr bedacht auf die Kultur eines Familienunternehmens. Das familiengeführte Unternehmen zählt mittlerweile weltweit 1.270 Beschäftigte, die Hälfte davon in Kärnten, auch in Kroatien und Indien gibt es Werke.

Gero Springer
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Gero Springer

Auch Springer zieht es nach Greenville

Auch die Springer Maschinenfabrik will das seit Jahren erfolgreiche US-Geschäft ausbauen. Sie eröffnete zufälligerweise in derselben Stadt im Südosten der USA, in Greenville, eine Niederlassung mit einigen Mitarbeitern aus Kärnten. Sie ist in etwa so groß wie Villach und verwandelt sich seit dem Untergang der Baumwollindustrie in einen Industriestandort. Europäischen Firmen wird hier der rote Teppich ausgerollt. Es gibt auch Dinge, die sich Kärnten wünscht: Einen neuen Flughafen, einen Trockenhafen und Zuzug von täglich 20 Menschen, die hier Arbeit finden.

Markus Rumpf
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Markus Rumpf

Gebaut werden moderne Anlagen für die US-Holzindustrie, so Geschäftsführer Gero Springer: „Wir sind seit über zehn Jahren in den USA tätig und nach unserem Büro in Kanada eine Firma in South Carolina zu gründen, war der nächste logische Schritt.“

Kärntner Firmen in den USA

Persönlicher Kontakt sehr wichtig

Persönlicher Kontakt sei bei den Amerikanern fast noch wichtiger als in Europa, so US-Geschäftsführer Markus Rumpf. Wichtig sei auch, in derselben Zeitzone für die Kunden ansprechbar zu sein. Geplant und produziert wird großteils in Klagenfurt und Friesach. Springer beschäftigt in Kärnten 400 Menschen. Je mehr Aufträge aus den USA kommen, desto sicherer seien auch die Arbeitsplätze in Friesach. Man bilde Mitarbeiter in unterschiedlichsten Bereichen aus in Technik, Programmierung, Mechatronik oder Robotik. „Für all diese jungen motivieren Leute bietet sich auch die Chance, eine Auslandserfahrung sammeln zu können“, so Springer.