Markierungen der Polizei erinnern an den jüngsten schweren Unfall. Eine 51 Jahre alte Autolenkerin aus Klagenfurt prallte auf der Süduferstraße bei Reifnitz mit ihrem Pkw frontal und ungebremst gegen zwei entgegenkommende Radfahrer aus Deutschland. Die 53 und 19 Jahre alten Männer wurden schwer verletzt ins Klinikum gebracht. Ein Unfall von vielen, die sich vor allem auf stark befahrenen Streckenabschnitten ohne Radweg ereignen.
Waltraud Dullnigg von der Landespolizeidirektion Kärnten sagte, in den letzten Jahren habe man eine starke Zunahme an Verkehrsunfällen mit Fahrrädern und Freizeitgeräten verzeichnet. In Bereichen, wo es Radwege gebe, sei die Zahl der Unfälle etwas zurückgegangen, so Dullnigg.
Gefährliche Süduferstrecke
„Immer wieder Baulose umgesetzt“
Das Land Kärnten forciert den Ausbau des Radwegenetzes, erst heuer wurde der Streckenabschnitt im Bereich der Schlosskurve in Reifnitz fertiggestellt.
Volker Bidmon, Leiter der Straßenbauabteilung des Landes Kärnten sagte, man habe auch im Bereich der Süduferstraße immer wieder Baulose umgesetzt und bemühe sich, die Infrastruktur zu verbessern. „Aber gerade am Süduferradweg ist es durch die beengten Platzverhältnisse und der Grundstückssituation schwierig.“ Hinzu kommt ein Baustopp während der Sommermonate.
Radlobby schlägt Fahrradspur vor
Der Verein Radlobby Kärnten vertritt die Interessen der Radfahrer. Der Ausbau des Radweges auf der Süduferstraße müsse schleunigst vorangetrieben werden. Es gebe auch kurzfristige Alternativen, so Gerald Schumer von der Radlobby Kärnten: „Ein Vorschlag wäre, eine Fahrspur während der Sommermonate nur dem Radverkehr zu widmen.“ Das würde die Situation sofort entschärfen, so Schumer. Die Süduferstraße müsste dann als Einbahn für den restlichen Verkehr geführt werden.
Das Land Kärnten will versuchen, den Südufer-Radweg zwischen Klagenfurt und Velden in den nächsten Jahren fertig zu stellen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf fünf bis sechs Millionen Euro.