Wenn man Dieter Dziersans Imperium der Steine in seinem Elternhaus betritt, weiß man gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. Der Gailtaler baute aus insgesamt rund 250.000 Legosteinen eine ganze Stadt auf. Schon seit Jahrzehnten arbeitet er daran und verwirklicht damit seine Ideen: „Angefangen hat alles 1978, da habe ich von meiner Oma in einem Laden in Tarvis ein kleines Feuerwehrauto bekommen. Das war der Anfang meines kleinen Imperiums.“
Fast alles Eigenkreationen
Großteils seien die Häuser, Landschaften und unzähligen Szenen Eigenkreationen. Einige Sets habe er gekauft, aber das meiste sei durch Inspiration aus seinem Leben entstanden, so Dziersan. Es gibt einen italienischen Strand samt Verkäufern und einer Hafenanlage. Stadtszenen samt Museum, in dem er den Diebstahl der Mona Lisa darstellt. Seine Zuganlage hat fünf Züge und natürlich auch Bahnhöfe mit Wartenden.
Legosammler aus Leidenschaft
Die Inspirationen holt sich der begeisterte Legobauer bei Ausflügen, Urlauben oder aus dem Alltag. Szenen, die er entdecke, baue er nach. Seine Steine bekommt er günstig auf Flohmärkten.
„Man schaut nicht auf die Zeit“
In dem Legoprojekt stecken viel Liebe, Begeisterung und auch Zeit drin: „Es gibt Gebäude, wo ich 30 bis 40 Stunden dran arbeite. Die Gesamtbauzeit lässt sich nicht mehr eruieren. Ich habe eine Zeitlang Buch geführt, aber wenn einen die Inspiration packt, dann sitzt man stundenlang dran und schaut nicht auf die Uhr.“ Seit 30 Jahren baue er fast täglich, sagte er.
Szenen aus dem Leben
Aber was macht für Dziersan die Faszination des Legobauens? „Was mich gepackt hat, ist, dass man aus Ideen, die man hat, Szenen nachstellen kann. Szenen, die aus Plastiksteinen undenkbar sind, die ich aber so versuche zu bauen, dass man auch schmunzeln muss. Aus dem alltäglichen Leben und realistisch müssen sie sein. Es gibt verschiedene Charaktere auf den Straßen, das in Szene zu setzen ist die Kunst.“
Immer wieder fallen ihm neue Ideen ein: „Sie sind unerschöpflich, der Platz wird aber immer enger. Zwei oder drei Tische haben noch Platz.“ Er möchte noch Filmszenen und Konzerte nachbauen, so ein richtiges großes Rockkonzert soll es werden, so Dieter Dziersan.