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Chronik

Immer mehr Angriffe auf Polizeibeamte

Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten im Dienst nehmen auch in Kärnten zu. In der kommenden Woche stehen mehrere Angeklagte vor Gericht, die Polizeibeamte attackierten und zum Teil schwer verletztten. Erst Freitagfrüh attackierte ein betrunkener Somalier Polizeibeamte.

Um kurz vor 2.00 Uhr wurde die Polizei zu einer aggressiven Person in eine Asylunterkunft in Klagenfurt gerufen. Ein 24-jähriger alkoholisierter Somalier verhielt sich äußerst aggressiv gegenüber anderen dort befindlichen Asylwerbern. Als der Mann die Beamten sah, ging er auch auf diese los. Es wurde mehrmals versucht den 24-Jährigen zu beruhigen, was den Beamten jedoch nicht gelang. Daher wurde der Mann festgenommen. Auch während der Fahrt ins Polizeianhaltezentrum Klagenfurt verhielt sich der 24-Jährige unkooperativ und versuchte, gegen die Beamten zu treten und diese anzuspucken.

Drei Prozesse kommende Woche wegen Gewalt gegen Polizisten

Am kommenden Mittwoch stehen drei Männer vor Gericht, weil sie versucht hatten, die Polizisten mit Gewalt am Einschreiten zu hindern, durch Tritte, Stöße und Schläge. Zwei der sieben betroffenen Beamten wurden schwer verletzt. Solche Fälle sind mittlerweile auch in Kärnten keine Seltenheit mehr, sagte Polizei-Gewerkschafter Dietmar Quantschnig: „In den letzten Jahren hat es sich leider ergeben, dass die Bereitschaft der Polizei gegenüber aggressiv aufzutreten immer größer geworden ist. Zahlen hab ich leider keine aber es waren deutlich mehr als in den Jahren davor, was sicher auch durch die Coronasituation verstärkt wurde.“

Mehr Aggression auch wegen CoV-Maßnahmen

Weil die Polizei von der Regierung gegen den Willen der Polizeigewerkschaft dazu verpflichtet worden sei die Einhaltung der CoV-Maßnahmen zu überwachen, sagte Quantschnig. Mittlerweile müssten die Beamtinnen und Beamten bei nahezu allen Einsätzen verstärkt auf den Eigenschutz achten, sowohl bei Einsätzen im privaten Bereich als auch im öffentlichen Raum: „Es sind Amtshandlungen mit Personen, die beeinträchtigt sind aufgrund von Alkohol oder Suchtmitteln sehr gefährlich. Es kann aber oft auch aus einer normalen Streifentätigkeit eine Gefahr entstehen.“

Daher fordert die Gewerkschaft mehr Personal für die Polizeiinspektionen: „Die Basis braucht Personal, um die Alltagsarbeit zu bewerkstelligen. Wir haben zwar jetzt einen Stand, wo alle Planstellen angeblich belegt sind, aber die Personen nicht für den Dienst an der Basis da sind, weil sie wegen Sonderverwendungen oder Karenzierungen nicht zur Verfügung stehen.“