Weißensee „Aufbauend“ Ziviltechnik Tiefenbrunnen
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Wirtschaft

Neuer Tiefenbrunnen am Weißensee

Die Gemeinde Weißensee hat knapp 750 Einwohner, aber in den touristischen Hochsaisonen sind viel mehr Menschen in dieser Region. Auch der Wasserverbrauch verzehnfacht sich gegenüber der urlauberfreien Zeit. Daher ist man froh, seit heuer einen Tiefenbrunnen zu haben. Nach drei Probebohrungen fand man die Quelle.

Am Weissensee gibt es qualitativ hochwertiges Wasser im Überfluss, möchte man meinen, aber zwischen Seewasser und Trinkwasser besteht ein großer Unterschied. Die an sich sehr ergiebige Hauptquelle gefasst in den 1950er Jahren hat aber ein Problem, denn nach schweren Unwettern, kann es zu Verunreinigungen kommen.

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Nach drei Probebohrungen erfolgreich

Um angesichts des Klimawandels und der Notwendigkeit für den Tourismus stets genug erstklassiges Wasser zur Verfügung zu stellen, wurden jahrelange Überlegungen angestellt, wie der Region das Wasser nicht ausgeht.

„Im Grunde genommen ist es so, dass wir zuerst vom See unser Trinkwasser wollten. Das ist aber wegen behördlicher Auflagen möglich gewesen, sodass wir dann auf den Tiefenbrunnen gekommen sind und heute sind wir glücklich, dass wir das gemacht haben und es gut funktioniert. Wir haben drei Probebohrungen gebraucht und die dritte war erfolgreich“, so Paul Ertl vom Wasser- und Kanalausschuss Weißensee.

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Hydrologe: „Untergrund ideal als Wasserfilter“

Auf einer Wiese zwischen Techendorf und dem Ronacherfelsen wurde die Quelle gefunden. Im heurigen Jahr begannen die Bauarbeiten und seit Anfang August ist der Brunnen in Betrieb. Selbst heftigste Unwetter sollen der Quelle nichts ausmachen. „Der Brunnen nutzt nicht verkarstete Gesteine, wo dieses Trübungsproblem auftritt, sondern Kiese und Sande, die hier den Untergrund aufbauen und die haben eine sehr gute Filterwirkung“, erklärte Jochen Schlamberger, Hydrologe des Landes Kärnten.

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Ziviltechniker muss beste Lösung erklären

Die Errichtung des Brunnens war wohl die optimale Lösung, aber der hinzugezogene und projektbegleitende Ziviltechniker hatte mehr als nur technische Aufgaben.

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„Der Ziviltechniker ist der, der von Anfang an schaut, was ist die beste Lösung, aber dann auch dem Bürger und der Gemeindepolitik kommuniziert, warum das die beste Lösung ist und da muss man sich nicht nur fachlich technisch auskennen, sondern auch in der Lage sein, das den Leuten zu erklären“, so Erich Olsacher, der Ziviltechniker für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft ist.

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Bis zu 15 Liter Wasser pro Sekunde in Hauptsaison

Im Zuge des Brunnenbaus wurden im Frühjahr auch neue Wasserleitungen verlegt. Davon ist nun nichts mehr zu sehen. und für 500.000 Gästenächtigungen pro Jahr gibt es genug Wasser.

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„Wenn man jetzt nur denkt, wir brauchen in den Hauptsaisonen etwa 15 Liter Sekundenwasser und in den Nebensaisonen zwei bis zweieinhalb Litersekunden, ist der Unterscheid schon gewaltig und das betrifft ja nicht nur Wasser, sondern die gesamte Infrastruktur“, so die Bürgermeisterin der Gemeinde Weißensee Karoline Turnschek.