Symbolbild Spielplatz
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Chronik

Gefahrenquellen auf Spielplätzen

Österreichweit passieren jedes Jahr rund 5.000 leichtere und schwere Unfälle auf Spielplätzen. In Kärnten trennte sich ein Vierjähriger vor einigen Wochen bei einem Sitzkarussell in Seeboden einen Teil des rechten Zeigefingers ab. Spielplätze unterliegen zwar strengen Normen. Dennoch gibt es Gefahrenquellen.

Die meisten Verletzungen passieren auf Schaukeln, Rutschen und Klettergerüsten, sagte Mario Pessenbacher von der Firma e.norm in Friesach: „Dort passieren eben Verletzungen von Abschürfungen, Stauchungen und so weiter bis hin zu schweren Verletzungen, Knochenbrüchen und auch Kopfverletzungen.“

Häufigster Mangel: Morsches Holz

Mario Pessenbacher baut mit der Friesacher Firma Spielplätze in ganz Österreich. Er weiß um die häufigsten Mängel auf Spielplätzen: „Die meisten Mängel sind morsche Hölzer. Dann stark abgespielte Teile, da rede ich jetzt von Kettenverbindungen, von Rutschen, die stark abgespielt sind, da können dann die Glasfaser rauskommen.“ Eine Gefahr gehe vor allem von älteren Geräte, also Spielgeräten, die vor dem Jahr 2000 aufgestellt wurden, aus. Diese würden den heutigen Normen nicht mehr entsprechen, so Pessenbacher.

Strenge Normen für Spielplätze

Denn öffentlich zugängliche Spielplätze unterliegen strengen Normen. Das gilt auch für jene in Hotels und Gaststätten. So muss jeder Spielplatz, bevor er in Betrieb genommen wird, von einem Sachverständigen abgenommen werden. Außerdem müssen die Geräte jährlich überprüft werden, von Experten, beispielsweise vom TÜV Austria. Darüber hinaus sollten Mitarbeiter des Spielplatzbetreibers regelmäßig die Geräte kontrollieren und Schäden beheben lassen.

Vorsicht bei Spielgeräten aus dem Baumarkt

Spielgeräte, die aus dem Baumarkt stammen, würden kaum diesen Normen entsprechen, so Mario Pessenbacher. Das Wichtigste aus seiner Sicht ist ein ausreichender Fallschutz: „Es gibt diese Gummimatten, die man kennt. Wir haben Sand, Kies, Rinde, da ist theoretisch alles möglich, es muss nur zertifiziert sein und bestimmten Normen entsprechen.“

Einen Spielplatz zu planen würde bis zu einem halben Jahr dauern. Immer mehr Augenmerk gelegt werde dabei auf Inklusion, also auf Plätze, auf denen auch beeinträchtigte Kinder im Rollstuhl oder mit wenig Sehvermögen ihren Spaß haben können.