Politik

FPÖ Kärnten sieht Kickl nicht angezählt

Nach dem Suizidversuch des aus der FPÖ ausgetretenen FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein wird ein Richtungsstreit in der FPÖ vermutet. Landesgruppen würden sich gegen Parteichef Herbert Kickl auflehnen, so Medienberichte. In der Kärntner FPÖ sei keine Unzufriedenheit mit Kickl zu erkennen, heißt es.

Menschlich sei der Fall Jenewein ein Drama. Was die freiheitliche Partei und auch die Kärntner FPÖ-Politiker, die der ORF am Dienstag fragte, jedoch empört, ist, dass der Suizidversuch jetzt politisch und medial ausgeschlachtet werde. Es habe dazu viele Falschmeldungen gegeben, sagte Parteiobmann Erwin Angerer. Was sich wirklich in Wien abgespielt habe, könne er nicht beurteilen, aber er gehe davon aus, dass alles nicht so stimme, wie es berichtet werde.

Darmann: Erkenne Kickl nicht als angezählt

Gernot Darmann, FPÖ-Klubobmann im Kärntner Landtag, zeigte sich schockiert und sprach von einer Schmutzkübelkampagne. Weil die FPÖ jetzt vor der Bundespräsidentenwahl und den Landtagswahlen in Tirol und Niederösterreich gute Umfragewerte habe, würden sich andere Parteien, vor allem die ÖVP, auf die Freiheitlichen einschießen. Dass Kickl angezählt oder unter Zugzwang sei, habe er bisher nicht wahrgenommen, sagte Darmann.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall.

Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen. Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene bietet auch Rat auf Draht unter der Nummer 147.

Ähnlich äußerte sich auch Maximilian Linder, FPÖ-Bürgermeister von Afritz und Bezirksparteiobmann von Villach-Land. Er könne derzeit keinen Unmut unter den Parteimitgliedern feststellen, die Kickl-Linie werde großteils geschätzt. Das und die Tatsache, dass die FPÖ mit Walter Rosenkranz bei der Bundespräsidentenwahl den einzigen ernst zu nehmenden Gegenkandidaten zu Alexander Van der Bellen habe, würde den anderen Parteien nicht gefallen, so Linder.

Krenn: Kickl müsse informieren

Etwas kritischer zeigte sich Matthias Krenn, FPÖ-Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim und Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft. Er habe bisher sämtliche Informationen nur aus den Medien erhalten. Um sich ein Bild von der Sache machen zu können, wären Informationen aus erster Hand notwendig. Und da sei jetzt Kickl als Parteichef am Zug, diese zu liefern, sagte Krenn.