Darstellung einer Eule in einem Wappen
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Wissenschaft

Auf der Suche nach Eulen in der Kunst

Ethnozoologie beschäftigt sich mit der Wechselbeziehung zwischen menschlichen Kulturen und den Tieren in ihrer Umgebung. Wie, wo und warum wurden Tiere im Laufe der Jahrtausende abgebildet, sei es in Gemälden oder in Stein gemeißelt. Ein besonders häufiges und beliebtes Motiv ist die Eule.

Sechs Eulendarstellungen sind im Großen Wappensaal des Landhauses in Klagenfurt zu finden. Inmitten der Flut an Wappen von Josef Ferdinand Frohmiller sind sie versteckt in Form eines Uhus, der größten heimischen Eulenart. Eine hat fast menschliche Züge mit einem Schnauzbart. Aufgelistet wurden die Darstellungen von Andreas Kleewein, Geschäftsführer der Vogelschutzorganisation Birdlife und oberster Vogelschützer des Landes.

Rabenvögel auf Platz zwei

Eines seiner Steckenpferde ist die Ethnozoologie. Seine letzte Abhandlung beschäftigte sich mit den Eulendarstellungen: „Es sind vor allem die Eulen, die vor allem in Darstellungen zu finden sind, aber gleich gefolgt von den Rabenvögeln. Die Krähen oder der Kolkrabe sind sehr beeindruckend und habe auch eine Geschichte. Der Kuckuck ist in der Mundart und Redewendungen interessiert, er ist im Volksglauben tief verankert.“

Die Tierdarstellungen, sei es als Fresken, in Stein gemeißelt, listet Kleewein seit Jahrzehnten auf. Es sei oft ein Sammeln über viele Jahre, weil man berufsbedingt durch das ganze Land komme. Wenn man die Augen offen halte, finde man die Motive und setze sich damit auseinander. In Kärnten komme sie oft vor, so Kleewein.

Andreas Kleewein
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Andreas Kleewein

Eulen auf alter Druckerei

In der Klagenfurter Innenstadt befindet sich das Gutenberghaus, gebaut von Wörthersee-Architekten Franz Baumgartner. Es wird auch Eulenhaus genannt, denn auf dem Dach stehen zwei riesige Eulen. Hier befand sich früher eine Buchdruckerei, da passt das Eulensymbol für die Weisheit perfekt: „Sie sind generell fasziniert, stehen für Weisheit, sind in der Mythologie tief verankert. Sie sind geheimnisvoll, weil s8ie in der Nacht unterwegs sind und Eulen sind auch Sympathieträger.“

Eulenwege und Eulengassen gibt es nahezu überall. Aber auch Eulenstatuen, zum Beispiel im Innenhof der Höheren Bundeslehranstalt Pitzelstätten. Im Wappen des Bartholomäus Khevenhüller, dem Erbauer des Schlosses Velden, sind Eulen am Schlosstor versteckt. Im 16. Jahrhundert wurden sie in Stein gemeißelt und blieben bis heute erhalten. Man muss allerdings ganz genau hinschauen, um sie zu finden.

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Großer Wappensaal im Klagenfurter Landhaus
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Großer Wappensaal im Landhaus Klagenfurt
Darstellung einer Eule in einem Wappen
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Uhu mit Schnurrbart in einem Wappen
Eule im Großen Wappensaal
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Wappen mit zwei Eulen
Gutenberghaus in Klagenfurt
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Gutenberghaus in Klagenfurt
Eulen auf dem Gutenberghaus
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Eulen auf dem Dach des Gutenberghauses
Eule in der Schule Pitzelstätten
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Eule in der Schule Pitzelstätten
Eule in der Schule Pitzelstätten
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Detail der Eule in Pitzelstätten
Eulen im Wappen von Schloss Velden
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Eingang zum Schloss Velden
Eulen im Wappen von Schloss Velden
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Eulendarstellung im Wappen auf dem Schlosstor Velden
Eule auf einer Villacher Kunstschmiede
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Kunstschmiede in Villach mit Sonnenuhr
Eule auf einer Villacher Kunstschmiede
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Detail der Sonnenuhr auf der Schmiede

Sonnenuhren und Wappen

Auch auf Sonnenuhren sind Eulen zu finden, zum Beispiel auf der Kirche in Lind ob Velden. Während der Hahn den Tag ankündigt, ist die Eule ein Symbol der Nacht, des geheimnisvollen Lebens in der Dunkelheit. Zu finden zum Beispiel auf der Hausmauer einer Schlosserei in Villach. Kleewein sagte, man sitze bei solcher Abbarbeitung über viele Jahre, es sei ein laufendes Weiterentwickeln und man komme auf Details erst im Laufe der Zeit drauf.