Ein Mitarbeiter eines Heizöllieferanten bereitet die Befüllung des Tanks eines Hauses mit Heizöl vor. (Symbolbild)
APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Chronik

Experte: Heizöl lieber jetzt einlagern

Noch ist es sommerlich warm, doch der nächste Herbst und Winter nahen, die Energiekrise samt steigenden Preisen macht viele unsicher. Auf die Frage, ob man jetzt Heizöl jetzt kaufen oder noch zuwarten soll meint der Experte, lieber nicht zu lange warten. Er rechne nicht mit einem Sinken der Preise im Herbst. Sparen ist das Gebot der Stunde.

Derzeit kosten 1.000 Liter Heizöl in Kärnten je nach Anbieter und Bezirk zwischen 1,530 und 1,588 Euro, bei größeren Mengen sinkt der Preis etwas. Dazu kommt eine Abfüllgebühr von meist rund 40 Euro. Das ist doppelt so viel wie noch vor einem Jahr.

Rohölpreis wieder gesunken

Thomas Sternath, stellvertretender Sprecher des Brennstoffhandels, sagte im Gespräch mit dem ORF Kärnten, es sei derzeit sehr schwierig zu sagen, ob man kaufen oder warten solle: „Wenn ich mir den Rohölpreis anschaue, wie sich der in den letzten Wochen entwickelt hat, geht die Kurve stark nach unten. Wir bewegen uns jetzt wieder bei einem Rohölpreis von unter 100 Dollar pro Barrel. Daraus resultierend sollte auch der Verkaufspreis sinken.“ Bei den Tankstellen sei der Dieselpreis derzeit um die 1,80 Euro pro Liter, Benzin noch weniger. So sollte auch der Heizölpreis etwa nach unten gehen.

Energieberater Themesl zum Energiesparen

Energieberater Armin Themesl spricht im Gespräch mit dem ORF Kärnten darüber, wo und wie man bei der Energie sparen kann.

Öl wird nicht billiger

Die Vorlieferanten senken aber derzeit den Preis noch nicht, die Nachfrage im Herbst steige und daher bleibe der Preis auf hohem Niveau. Er würde jetzt Öl kaufen, weil es im Herbst eher nicht billiger werde, so Sternath. Eine Prognose könne Sternath nicht abgeben, zu viele Faktoren spielen eine Rolle, hieß es. Die Verfügbarkeit und der Preis seien auch im Pellets Sektor die Hauptthemen.

Viele Menschen beobachten seit Wochen den Markt ob und wann man Öl kaufen soll. Auch Tankwagenfahrer Alois Leber, der seit 30 Jahren im Geschäft ist, merkt, dass die Menschen derzeit sehr nervös seien. Energiesparberater Armin Themeßl sagte, wenn man eine Lagermöglichkeit habe, dann solle man den Brennstoff jetzt kaufen und einlagern. „Alles was Öl oder Pellets ist, bitte schnell unter Dach und Fach bringen“, so Themeßl.

Sparen ist überall möglich

„Wir sollten ganz einfach schauen, dass wir alles was wir machen, möglichst effizient machen“, so Themeßl. Bei einem Haushalt seien die Heizung, das Warmwasser und der Strom die ganz großen Energiefresser.

Durch Absenken der Raumtemperatur um einen Grad, könne man etwa sechs Prozent Energie einsparen, so Themeßl. Nehme man diese Umstellung prophylaktisch bereits im Herbst vor, dann könne man sich auch leicht an die neue Raumtemperatur gewöhnen. Auch beim Warmwasser könne man ganz einfach sparen, weiß der Experte. Der Österreicher brauche etwa 40 Liter mit 60 Grad. „Eine Standartdusche braucht zwölf bis 16 Liter pro Minute. eine Spardusche nur sechs Liter pro Minute, für dasselbe Duschvergnügen“, sagte Themeßl.

Auch die Beleuchtung von Städten, Gemeinden und Privat sei ein großer Posten. Durch Abschalten von Straßen- oder Weihnachtsbeleuchtungen könne man viel Energie sparen.

EU-Gasnotfallplan in betrieb

Am Dienstag geht der EU- Gasnotfallplan in Betrieb. Die EU will, dass Länder den gas- und Stromverbrauch in diesem Winter um 15 Prozent drosseln. Allein sechs Prozent könne man beim Heizen sparen. Auch ein aktives Ausschalten der Heizungen könne Energie sparen. Diese befinden sich meistens nur im Standby und verbrauchen auch im Sonner unnötig viel Energie. „Wenn wir einfach genauer überlegen, dann lassen sich die 15 Prozent relativ leicht einsparen“, sagte Themeßl. Ob 15 Prozent reichen werden, werde man aber erst sehen.